Waren Sie schon einmal in Neu-Brasilien? Sie müssen dafür keinen Flieger besteigen, sondern nur an die Alte Donau in Wien radeln. Die dort beheimatete Kleingartenkolonie verdankt ihren Namen einem weißen Strand, den es früher am zugehörigen Ufer gab. Das überurige gleichnamige Gasthaus an selber Stelle hatte Legendenstatus, was einen aber bekannterweise nicht vor einer Neuübernahme bewahrt. Und so wanderte das Neu-Brasilien Ende letzten Jahres in die erfahrenen Hände der Familie Querfeld (bekannt für das Café Landtmann), die es für diesen Sommer in das Pop-up-Lokal Bootshaus verwandelte.
Dass dieses sehr unurig ausgefallen ist, wird von Liebhabern des Vorgängers wehmütig bis grantig hingenommen. Wer über diesen Stilwechsel, das Selbstbedienungskonzept und die fahrbaren Toiletten hinwegkommt, kann am Bootshaus seine Freude haben: die Holzterrasse direkt am Wasser mit kleinem Strandabschnitt und Liegestühlen ist luftig, entspannt und ideal für heiße Sommertage.
Angeboten werden Mehlspeisen aus der Landtmann-Patisserie, ganztägig ein feines Frühstück (etwa der saftige Big-Steg-Toast mit Pastrami, Eierspeise, Käse und Rucola um 9,50 Euro) und Snacks wie Pulled-Pork-Sandwich (9,90 Euro), Couscoussalat (8,50 Euro) und überbackene Nachos (sechs Euro).
Die Karte ist einfach und überschaubar gehalten, zusätzlich gibt es warme Tagesangebote. Gut, das Einwegholzbesteck nervt ein wenig, den traumhaften Sonnenuntergang, den man vom Bootshaus aus genießen kann, sollten Sie sich deshalb aber nicht entgehen lassen.
Das Bootshaus
An der unteren Alten Donau 61, 1220 Wien
Mo.–Fr. 12 bis 21 Uhr
Sa., So. und Feiertage 10 bis 21 Uhr
dasbootshaus.at
Keine Reservierungen