Der Adlerhof in neuer Panier

Das Kultwirtshaus wurde detailverliebt renoviert und nun als Mix aus Greißler, Salon, Café, hippem Beisl und Bar wiedereröffnet.

von
THEMEN:
Lokalcheck - Der Adlerhof in neuer Panier © Bild: Atelier Karasinski

"Habt Ihr schon offen?“ – bei meiner Baustellenbesichtigung steckte laufend jemand den Kopf durch die Tür, immer mit der gleichen Frage. Kein Wunder: Der Adlerhof war bis zur Schließung vor drei Jahren uriges Grätzelunikat, dementsprechend gespannt war man auf die Neueröffnung. Zudem haben sich mit Manuel Köpf und Andreas Knünz langjährige Gastrolieblinge der Burggasse des Lokals angenommen. Die beiden betreiben ein paar Hausnummern weiter das Wirr.

© Atelier Karasinski Manuel Köpf und Andreas Knünz

Und obendrein sah der Adlerhof ja in den letzten Wochen von außen schon recht fertig aus. Drinnen wurde aber bis zuletzt an Details gefeilt, etwa von Atelier Karasinski und Archiguards. Während der eineinhalbjährigen Renovierung suchte man auf Flohmärkten nach authentischen Lampen, Thonet fertigte eine limitierte Edition des Stuhls „218“ mit Adlerhof-Logo an, und die markante Originaltapete wurde neu fabriziert.

© Atelier Karasinski Die Wendeltreppe führte früher in den Keller des Adlerhofs und ist nun zentrales Designelement

Dies sind nur ein paar der Details, wegen denen man nicht aufhören kann, sich umzuschauen und Neues zu entdecken – von der Retro-Theke (tagsüber mit Waren der Wachauer Bäckerei Schmidl, spätabends als DJ-Pult) über das Atrium mit paradiesischem Fresko bis zum in Dunkelgrün gehaltenen Dinnerraum.

© Atelier Karasinski Das optische Ziel: eine Zeitreise mit einem Augenzwinkern

Man soll den neuen Adlerhof in keine Schublade stecken können: Er will Salon, Café, Beisl, Greißler und Bar zugleich sein.

© Atelier Karasinski Die Backwaren werden von der Bäckerei Schmidl aus Dürnstein geliefert

Dementsprechend spannt auch die Karte einen weiten Bogen: von der Trüffel-Eierspeise zum Frühstück über vegane Sacherwürstel zwischendurch bis zur Knödeltrilogie am Abend. Erfreuliches Detail: Mit humanen 4,50 Euro pro Glas kommen vor allem Freunde des Crémants hier ganztags auf ihre Kosten.

Lokalcheck Adlerhof
© Susanne Jelinek Die (zum Teil vegane) Knödeltrilogie oder doch das Chorizo-Maishuhn? Auf jeden Fall Crémant dazu!

Adlerhof
Burggasse 51
1070 Wien
Täglich 6.30–2 Uhr
Frühstück 8–16 Uhr, Abendkarte 16–23 Uhr
www.adlerhof.wien
01 522 49 05