Kommt in Lokalen die
Handy-Ladegebühr?

Wiener Wirtin verrechnet Stromgebühr für das Laden von Handys in ihrem Cafe

Auch in Österreichs Wirtshäusern und Lokalen haben Tablets, Smartphones und Co. schon längst Einzug gehalten. Das dortige Aufladen der Geräte könnte allerdings kosten. Die Wirtin eines Wiener Cafes verlangt bereits Stromgebühren für das Laden von Handys. Kann sich eine solche Gebühr durchsetzen?

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Gastronomie - Kommt in Lokalen die
Handy-Ladegebühr?
»Rechtlich ist diese Gebühr zulässig«

Ist der Akku leer, laden viele Gäste ihr Gerät gerne im Lokal auf - sofern das möglich ist. Das kostet den Gasthausbetreiber naturgemäß Strom. Eine Wiener Wirtin verrechnet daher für Ladetätigkeiten eine Stromgebühr von einem Euro. Der Hinweis, dass das Handyladen etwas kostet, ist laut Wirtin in der Karte des Cafes zu finden.

"Rechtlich ist diese Gebühr zulässig", sagt Anja Mayer, Konsumentenschutz-Expertin der Arbeiterkammer (AK) Wien. Sie plädiert jedoch für eine Hinweispflicht: Der Gast sollte zuvor darauf aufmerksam gemacht werden, dass diese Gebühr anfallen kann. Aus Konsumentenschutzsicht befürworte die AK Wien eine derartige Verrechnung allerdings nicht, wie Mayer mitteilt.

Vom gastronomischen Standpunkt aus

"Wenn man Kunden darauf hinweist, kann man das prinzipiell machen", sagt Mario Pulker, Obmann des Fachverbands Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO).

Doch könnte eine Handy-Ladegebühr aus Sicht des Gastronomen wirklich Schule machen? Nein, meint Pulker. "Als Gastronom finde ich eine solche Gebühr nicht gescheit", teilt er mit. Die Kosten, die das Laden eines Handys verursachen würde, seien nicht der Rede wert. "Das Aufladen gehört für mich wie das Napserl zum Kaffee zur Dienstleistung dazu", sagt der Gastronomie-Obmann der WKO. Eine Stromgebühr würde die Gäste eher verärgern. Er glaubt nicht, dass sich eine Handy-Ladegebühr in Lokalen durchsetzen wird.

Stichwort WC-Benutzung

Viel diskutiert wurde in der Vergangenheit neben der Verrechnung von Leitungswasser auch die WC-Benutzung. Einige Lokale, wie zum Beispiel die Fastfood-Kette "McDonald's" verlangen von Passanten, die im Restaurant nichts konsumieren, für die Toilettenbenutzung Geld. Theoretisch könnte ein Wirt trotz Konsumation ebenfalls Geld für den Toilettengang verlangen. "Es gibt dazu keine Judikatur", sagt Anja Mayer. Rechtlich gesehen lässt sich im Einzelfall darüber streiten. Im Normalfall sei aber davon auszugehen, dass bei einer Konsumation von Speisen oder Getränken die Toilettenanlage des Lokals benutzt werden darf.

Verständnis zeigt Gastronom Pulker für Lokale in Ballungszentren, die für die WC-Benutzung Geld von Passanten auf der Durchreise verlangen. Denn hoch frequentierten Lokalen würden durch die massive WC-Benutzung sehr wohl zusätzliche Kosten entstehen.

Kommentare

Henry Knuddi
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mit Powerpack kann man handys, tablets, notebooks schonender (wird nicht heiss) - auch mehrfachgeräte gleichzeitig laden(laden beendet bei vollakku - kein überladen) und man umgeht evt. virenattacken - kostenpunkt ca 20-30 €

für vielfachanwender sind 2 packs empfohlen.
ich selbst lade nur mehr von packs - nachladend alle 3 tage, 3 geräte. gewicht 100-500g

Henry Knuddi
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vom netzteil wurden handy immer warm bis heiss(was ja nicht gut ist für geräte)
vom powerpack blieben sie immer kalt und wurden nie überladen

Oliver-Berg

Als Kunde solche Lokale meiden, ist das einzige, bis die Frau und Herr Wirt mal wissen, das man eine Gesamtdienstleistung erbringt und nicht nur Detailleistung. Rechtlich in Ordnung. Marketingtechnisch nichtgenügend.

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