Liverpool FC hat einen neuen Besitzer:
Ein US-Konsortium kaufte den Fußballclub

NESV besitzt auch Baseball-Franchise Boston Red Sox Britischer Traditionsclub hat hohe Schulden angehäuft

Liverpool FC hat einen neuen Besitzer:
Ein US-Konsortium kaufte den Fußballclub

So hatten Hicks und Gillett, die den Club im Februar 2007 übernahmen, noch kurz vor dem Vorstands-Meeting am Dienstagabend versucht, Geschäftsführer Christian Purslow sowie Finanzdirektor Ian Ayre durch Hicks Sohn Mack sowie einem weiteren Strohmann zu ersetzen. Denn das US-amerikanische Duo wollte sich mit der gebotenen Summe nicht zufriedengeben.

Nach britischen Medienberichten zahlt NESV rund 300 Millionen Pfund (346 Millionen Euro) - genug, um die größten Bankschulden und -gebühren von 280 Millionen Pfund (323 Millionen Euro) an die mittlerweile in Staatsbesitz befindlichen Royal Bank of Scotland auszulösen, die Ende nächster Woche fällig sind. Die Übernahme bedarf noch der Zustimmung der englischen Premier League.

"Philosophie dreht sich ums Gewinnen"
Erleichtert zeigte sich Liverpool-Vorsitzender Martin Broughton. "Ich bin froh, dass wir den Verkaufsprozess abschließen konnten", sagte er. "Das Angebot von NESV hat unseren Kriterien am meisten entsprochen. Ihre Philosophie dreht sich ums Gewinnen, wie sie mit den Red Sox bewiesen haben."

Der Liverpool-Vorstand habe dem Gebot nach ausführlichen Gesprächen in Boston, London und Liverpool zugestimmt, sagte Broughton weiter. "Indem es die Last der Übernahmeschulden nimmt, erlaubt uns das Gebot, uns auf Investitionen in die Mannschaft zu konzentrieren." Einzelheiten zu den Finanzen teilte Broughton nicht mit, tadelte aber das Verhalten von Hicks und Gillett. "Sie haben alles versucht, um das Geschäft zu verhindern."

Die bei Liverpool-Fans mittlerweile verhassten Hicks und Gillett hatten den Verein Anfang 2007 für rund 174 Millionen Pfund (rund 200 Millionen Euro) übernommen, den Kauf aber ausschließlich mit Schulden finanziert. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf 351,4 Millionen Pfund, als Hicks und Gillett den Verein diesen April für 600 Millionen Pfund wieder zum Kauf anboten. Sie akzeptieren den aktuellen Deal nicht - und wollen den Verkauf noch mit rechtlichen Schritten zu Fall bringen.

(apa/red)