Operation in den USA

So schnell wie möglich in die USA. Karrierende für den US-Star ausgeschlossen.

Lindsey Vonn wird nach ihrem Sturz im WM-Super-G so schnell wie möglich zurück in die USA fliegen und dort ihr schwer verletztes Knie operieren lassen. Das bestätigte der am Dienstag in Schladming schwer am Knie verletzte US-Skistar am Mittwoch in einer Aussendung des US-Verbandes. Die Operation wird Vonns Vertrauensarzt Dr. William Sterett in Vail im US-Bundesstaat Colorado durchführen. "Meistens will man sich dort operieren lassen, wo man auch zu Hause ist", hatte ihr Betreuer schon zuvor erklärt. An den österreichischen Ärzten gibt es jedenfalls nichts auszusetzen. "Wir haben überall gute Beziehungen zu den Ärzten, sie arbeiten auch gut zusammen", stellte Trenkwalder klar.

von Lindsey Vonn - Operation in den USA © Bild: © Corbis.

Vonn verabschiedete sich trotz der Verletzung und Schmerzen am ganzen Körper ohne Bitterkeit von Schladming. "Vor allem möchte ich mich beim großartigen Ärzte-Team bedanken", teilte die 28-Jährige am Mittwoch über den US-Skiverband mit. Auch ihre Fans hätten ihr mit viel Zuspruch in dieser schwierigen Zeit sehr geholfen, positiv zu bleiben, betonte die Abfahrts-Olympiasiegerin und vierfache Gewinnerin des Gesamt-Weltcups.

Vonn hatte sich bei ihrem Sturz einen Riss des Kreuz- und Innenbandes im rechten Knie sowie miteinhergehend eine Verletzung des Schienbeinkopfes zugezogen und war mit dem Helikopter ins Schladminger Krankenhaus geflogen worden. Während die Bänderverletzungen operativ versorgt werden müssen, braucht die knöcherne Verletzung laut Sterret lediglich Schonung. Ob mehrere Operationen nötig seien, werde man aber erst nach dem ersten Eingriff wissen.

Rücktritt ist kein Thema
Vonn bestätigte außerdem, dass trotz dieses schweren Rückschlages ein Rücktritt für sie kein Thema ist. "Ich kann versichern, dass ich so hart wie nur möglich arbeiten werde, um bereit zu sein, mein Land in Sotschi vertreten zu können", sagte die Gewinnerin von 59 Weltcuprennen. Der Versuch, die bei 62 liegende Allzeit-Bestmarke von Annemarie Moser (Pröll) auszulöschen, ist vorerst aber auf Eis gelegt. Im Februar 2014 finden in Russland die Olympischen Winterspiele statt.

Schuldzuweisungen gab es von seinen Seiten keine, jedoch kritisierte der ehemalige ÖSV-Coach Trenwalder wie mehrere andere Trainer das kleinweise Verschieben des Rennens um jeweils nur fünfzehn Minuten - und das über dreieinhalb Stunden. "Das war für die Athleten ein Wahnsinn, das kann man als Trainer nicht nachvollziehen." Nach Meinung von Trenkwalder machte Vonn keinen Fahrfehler. "Sie ist viel schneller als andere an diese Stelle (Sprung/Anm.) gekommen. Und wo sie gelandet ist, war noch (aufgehäufter/Anm.) Schnee."

US-Damen-Trainer betrübt
Auch US-Damenchef Alexander Hödlmoser zeigte sich vom Ausfall seiner Nummer eins betrübt. "Natürlich ist so etwas sehr enttäuschend", sagte der Salzburger, der seit 16 Jahren im US-Damenbereich tätig ist. "Schade ist auch, dass man sich dadurch nicht so richtig mit Julia Mancuso freuen konnte, weil alle so down waren. Julia hat nämlich angesichts der Verhältnisse eine sensationelle Leistung abgeliefert", lobte Hödlmoser die Bronze-Gewinnerin vom Dienstag.

Der Sturz und das Saison-Aus von Vonn sei bei der abendlichen Team-Sitzung angesprochen worden. "Allen ist bewusst, dass so etwas immer passieren kann", erzählte Hödlmoser. Allerdings bemühen sich nun nur noch fünf US-Damen um vier Abfahrts-Plätze. Genau genommen vier, denn Alice McKennis ist als einzige Saison-Siegerin neben der verletzten Vonn als Einzige gesetzt. Nicht einmal Mancuso hat ihren Platz im US-Abfahrtsteam bereits sicher. "Sie wissen alle, dass sie im Training g'scheit angasen müssen, danach gibt es einen Trainerentscheid", sagte Hödlmoser.

Appell an Teamkolleginnen
Bei der Sitzung wurde auch ein aufmunternden Appell von Vonn an das Team gerichtet. "Lindsey will, dass die anderen jetzt die Medaillen holen, die sie selbst nicht mehr gewinnen kann", berichtete Hödlmoser. Vonn selbst wird sobald wie möglich zusammen mit Dr. Bill Sterett zurück in die USA fliegen und dort die Operation vornehmen. Damit benötigt das US-Team in Schladming einen neuen Teamarzt.

Kommentare

Amerikaner glauben nach wie vor, dass nur amerikanische ärzte wirklich ärzte sind und Amerikaner behandeln sollten..

Na und? Geht mit ihrem Gehabe niemanden ab. Gute Reise.

Seite 1 von 1