Die große Eröffnung
des Life Ball 2014

Conchita-Festspiele im Rathaus. Diskussionen rund um Moderation und Loves Busen.

Die Ballbesucher des 22. Wiener Life Balls verwandelten am Samstagabend den Rathausplatz in ein Blütenmeer. Organisator Gery Keszler lud zum Thema "Garten der Lüste" und Promis wie Ex-US-Präsident Bill Clinton, Sänger Ricky Martin, die Schauspieler Marcia Cross sowie Billy Zane sowie Sängerin Courtney Love statteten dem bunten Charity-Event einen Besuch ab.

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Den absoluten Höhepunkt der Eröffnungshow bildete Songcontest-Gewinnerin Conchita Wurst, die nach der Modenschau ihr Siegerlied "Rise Like A Phoenix" zum Besten gab. Bereits zu Beginn des Festes wurde klar, dass der Abend trotz aller Weltstars Wurst gehören würde. Schon bei ihrem Gang über den Roten Teppich brachen vor allem jugendliche Zaungäste in "Conchita, Conchita"-Chöre aus.

© Video: APa

Conchita im Mittelpunkt

Die Drag Queen spielte ihren Erfolg indes herunter. "Ein Statement alleine reicht nicht", sagte sie. Aber sie freue sich natürlich, mit ihrem Song das Finale der Eröffnung sein zu dürfen. Aufgrund des großen Erfolges gab die Drag Queen auch noch ein weiteres kleines Konzert im Rathaus.

Lob von Häupl

"Gery Keszler, wir sind sehr stolz auf dich", sagte Bürgermeister Michael Häupl bei der Eröffnung. "Aber ich möchte auch Conchita Wurst danken. Die Botschaft, die vom Song Contest in diese Welt gegangen ist, ist die Zukunft, die wir uns vorstellen", so Häupl.

Strapaziertes Wort

Wenn er auf die vergangenen Wochen zurückblicke, "dann ist das Wort Toleranz sehr strapaziert worden", sagte Keszler auch mit Blick auf die Diskussion rund um das Life Ball-Plakat mit einem Transgender-Model.

Farbbomben bei der Eröffnung

Der zentrale Teil des Auftakts war der Einzug der 200 Debütanten in blütenweißen Kostümen. Deren Auftritt wurde bereits zum sechsten Mal von Benimm-Papst Thomas Schäfer-Elmayer und Dominik Truschner konzipiert. Elmayer versprach bereits im Vorfeld eine "Überraschung" bei der Eröffnung und sollte recht behalten. Mit Farbbomben, wie sie beim indischen Holi Frühlingsfest verwendet werden, wurde das blütenweiße Meer in eine bunte Pracht verwandelt.

Clinton fühlt sich "underdressed"

Begleitet wurden die Debütanten von einer von Künstler Andre Heller entworfenen Drachenfigur, die an diesem Wochenende auch auf dem Narzissenfest im Ausseerland zu sehen ist. Die etwa zehn Meter lange Skulptur aus Draht und Narzissenblumen hatte sozusagen beim Life Ball in Wien ihr Debüt. Bill Clinton zeigte sich begeistert von der Vielfalt der Kostüme. "Ich fühle mich so underdressed", sagte der Ex-US-Präsident.

Crystal of Hope Award überreicht

Überwältigt vom Abend zeigte sich auch Alie Eleveld, die mit ihrem Projekt "Safe Water and Aids Project" den mit 100.000 Euro dotierten Crystal of Hope überreicht bekam. "Heute fühle ich mich wie in einem Traum. Ich gehe über einen Roten Teppich, treffe tolle Menschen und bekomme einen Preis überreicht", strahlte Eleveld, nachdem sie von den Schauspielern Marcia Cross - gekleidet in einem bodenlangen Blütenkleid - und Billy Zane den Award bekam.

Anzüge und fast nur Männer

Das Finale bildete die von Vogue-Italia-Chefin Franca Sozzani gestaltete Modeschau, die zum ersten Mal ausschließlich Männermode präsentierte. Die Männermodels wurden nur vereinzelt von Diven flankiert. Die interessantesten Laufsteg-Paare des Abends bildeten Ben Becker in einem überdimensionalen roten Mantel, begleitet von Transgender-Model Carmen Carrera, sowie Courtney Love und Vivienne Westwood-Ehemann Andreas Kronthaler.

Getuschel auf Twitter & Co.

Vor allem Love und Kronthaler sorgten für viele amüsierte Kommentare in sozialen Netzwerken. Schuld daran: das ausladende Dekolleté der Sängerin, die sich sonst ja betont wortkarg und zugeknöpft am Life Ball gab. Auch die zahlreichen Live-Pannen und holprigen Moderationen von Manuel Rubey und Thomas Stipsits sorgten für eine Kommentarflut. Weniger diskutiert wurde da schon der Kuss des Moderatoren-Duos auf der Bühne.

Einnahmen für guten Zweck

Die Einnahmen des Life Balls und der Randveranstaltungen kommen der Aidshilfe zugute. Ein Viertel wird heimischen Organisatoren zugesprochen, die restlichen drei Viertel bekommen internationale Projekte wie die "Clinton Health Access Initiative" (CHAI), "The Foundation for Aids Research" (amfAR) oder die "Elton John Aids Foundation" (EJAF). "Ich danke euch für diese tolle Arbeit", meinte CHAI-Gründer Clinton.

Dank an Karlheinz Böhm

Keszler gab den Dank an sein Team weiter, gedachte aber auch des Schauspielers und Gründers der Hilfsorganisation "Menschen für Menschen", Karlheinz Böhm, der diese Woche verstorben ist. "Ich möchte mich posthum bei Karlheinz Böhm bedanken für sein lebenslanges Engagement in Afrika."

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