Winterzeit ist
Erkältungszeit

Der Unterschied zwischen Grippe und Erkältung

Die Nase läuft, es kratzt im Hals, der Kopf schmerzt - typische Symptome im Winter. Im Volksmund oft als Grippe bezeichnet, handelt es sich in den meisten Fällen doch eher um einen grippalen Infekt. Das eine ist gefährlich und muss unbedingt ärztlich behandelt werden, das andere hat einen leichten Verlauf und hält das Immunsystem für etwa eine Woche in Schach, bevor es von alleine verschwindet.

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Erkältungszeit © Bild: rido/clipdealer.de

Wie heftig sind die Symptome?

Eine Erkältung oder ein grippaler Infekt wird von Viren ausgelöst. Sie bringen die Schleimhäute des Körpers durcheinander und verursachen Fließschnupfen, Niesanfälle, Schleim im Mund- und Rachenraum (daraus resultierend Husten mit klarem, später vielleicht gelblichen Auswurf) und einen kratzigen Hals. Es kann zu Druckgefühlen in den Ohren kommen, das Atmen fällt aufgrund der angeschwollenen Schleimhäute etwas schwerer als sonst. Fühlt sich der Körper arg belästigt, fährt er auch mal die Temperatur hoch.

Die Grippe wird ebenfalls durch einen Virus ausgelöst, allerdings ist der Influenza-Virus sehr viel aggressiver. Zu plötzlichem, hohem Fieber kommen heftige Kopf- und Gliederschmerzen, man fühlt sich matt. Der Kreislauf ist im Keller, manche Menschen können sich kaum auf den Beinen halten. Außerdem entwickelt sich die "Echte Grippe" nicht schleichend, wie eine Erkältung, sondern kommt ganz plötzlich mit hohem Fieber. Damit verbunden ist ein meist trockener Husten ohne Auswurf. Die Grippe tritt saisonal auf (die Erkältung nicht) und fordert allein im deutschen Sprachraum jedes Jahr eine höhere vierstellige Zahl von Todesopfern.

Besonders gefährlich für Kinder, Senioren und angeschlagene Personen

Ein gesunder Erwachsener wird unter ärztlicher Betreuung auch mit einer echten Influenza-Infektion fertig. Gefährlicher ist die Ansteckung bei Kindern, insbesondere Säuglingen und Kleinkinder, denn deren Immunsystem ist noch nicht so gut trainiert. Auch Senioren und Seniorinnen sind meist anfälliger und leiden unter den schweren Symptomen einer Grippe extrem. Menschen mit einem angeschlagenen Immunsystem, beispielsweise Immunschwache, Menschen in der Rekonvaleszenz nach einer Krankheit oder Menschen mit einer mehr oder minder schweren Vorerkrankung sind ebenfalls extrem gefährdet. Bei dem Verdacht einer Grippe-Infektion sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden! Die genannten Personengruppen profitieren übrigens in besonderem Maß von Schutzimpfungen. Diese schützen vor dem Influenza-Virus, aber nicht vor normalen Erkältungen.

Tröpfcheninfektionen verbreiten sich schnell

Sowohl die Grippe als auch Erkältungen verbreiten sich über Tröpfcheninfektionen. Beim Niesen und Husten verbreiten sich die Viren explosionsartig im Umkreis von mehreren Metern und verbleiben eine Weile in der Luft. Sie können außerhalb des menschlichen Körpers für eine gewisse Zeitspanne überleben. Die berühmte "Hand vor dem Mund" und das Niesen in die Ellenbeuge bremsen den Schwung zwar etwas ab, aber im unmittelbaren Umfeld der Person verbreiten sich die Viren trotzdem in der Luft. Ein medizinischer Mundschutz kann bedingt Viren zurückhalten.

Besonders in geschlossenen Räumen, in denen sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten, ist die Ansteckungsgefahr groß. Wenn dann noch die Raumluft geheizt und trocken ist (was die Schleimhäute angreift und weniger widerstandsfähig macht), wird das Büro zur Falle. Wer krank ist, sollte also wirklich zu Hause bleiben, um nicht den ganzen Betrieb lahmzulegen.

Zwiebelsud, warmes Bier und anderes Hexenwerk

Bei der Empfehlung von Hausmitteln muss wieder zwischen der Virus-Grippe und einer normalen Erkältung unterschieden werden. Gegen die Virus-Grippe gibt es keine Hausmittel, bei Verdacht müssen Betroffene unbedingt sofort den Arzt aufsuchen. Das einzig sinnvolle Hausmittel gegen eine Ansteckung ist Hygiene. Sorgfältiges Händewaschen mit Seife und anschließendes gründliches Abtrocknen schützt bis zu einem gewissen Grad vor Ansteckung.

Gegen Erkältungen gibt es dagegen eine ganze Menge frei verkäuflicher Mittel in Drogeriemärkten wie auch Apotheken. Wer es erst einmal mit Hausmitteln versuchen will, kann das tun. Kleingeschnittene rohe Zwiebeln, die leicht angewärmt ihre ätherischen Öle in die Atemluft abgeben, desinfizieren die Atemwege auf natürliche Art und Weise. Die Zwiebeldünste lösen den Schleim und erleichtern das Abhusten. Wärmflaschen oder feuchte, warme Umschläge auf Brust und Rücken wirken ebenfalls schleimlösend und erleichtern das Atmen. Warmes Bier, Grog und ähnliche alkoholische Mittel wirken dagegen nur bedingt und über Umwege: Sie machen müde und helfen, trotz Beschwerden in einen tiefen Schlaf zu finden. Im Schlaf kann der Körper besser regenerieren.