Norbert Hofer über Niki Lauda:
"Hätte es genauso gemacht"

Verkehrsminister rechnet mit mehr Konkurrenz

Verkehrsminister Norbert Hofer sieht im Teilverkauf der Laudamotion an den Billigflieger Ryanair viele Vorteile.

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Laudamotion - Norbert Hofer über Niki Lauda:
"Hätte es genauso gemacht"

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sieht den Verkauf von 75 Prozent der Laudamotion an den irischen Billigflieger Ryanair gelassen. "Wenn ich das Angebot gehabt hätte, hätte ich es genauso gemacht", sagte er Mittwochfrüh vor Beginn der Ministerratssitzung. Negative Auswirkungen auf den Standort befürchtet er nicht, im Gegenteil.

Er gehe davon aus, dass die Konstruktion für mehr Konkurrenz und damit für günstigere Angebote für die Airline-Kunden generell sorgen wird. Auch bleibe die Fluglinie eine österreichische, meinte er: Niki Lauda bleibe als Chef an Bord, außerdem behalte dieser die Sperrminorität von 25 Prozent, so der Ressortchef. Auch sei weiterhin dafür gesorgt, dass die Arbeitsplätze am Standort Wien verbleiben.

Deutsches Kartellamt bestätigt Gespräche über Wettbewerb

Das deutsche Bundeskartellamt hat am Mittwoch bestätigt, dass es mit Niki Lauda Gespräche über den Wettbewerb gibt, wollte aber gegenüber der APA keine Details nennen. Laudas Airline, der Niki-Nachfolger Laudamotion, will an einer Kooperation mit der Lufthansa-Billigtochter Eurowings trotz der Übernahme durch den irischen Konkurrenten Ryanair festhalten.

»Ich kann bestätigen, dass wir rein informelle Gespräche mit dem Unternehmen Laudamotion über die aktuelle Marktsituation und mögliche Entwicklungen auf dem Luftverkehrsmarkt geführt haben «

"Ich kann bestätigen, dass wir rein informelle Gespräche mit dem Unternehmen Laudamotion über die aktuelle Marktsituation und mögliche Entwicklungen auf dem Luftverkehrsmarkt geführt haben. Zu den Einzelheiten kann ich keine Auskunft geben", erklärte ein Behördensprecher auf APA-Anfrage.

In Österreich gab es vergangene Woche zu der Kooperation, bei der Laudamotion Flugzeuge samt Flugpersonal vermieten soll, ein Spitzengespräch von Lauda, AUA-Chef Kay Kratky und Lufthansa-Konzernboss Carsten Spohr mit dem Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB).

Wie die APA von informierter Seite erfuhr, dürfte die Kooperation in Österreich kritischer gesehen werden als in Deutschland. Lauda selbst hält ein solches Wetlease auf Wettbewerbsgründen für eher unwahrscheinlich. Die BWB will nach Ostern entscheiden.

Kartellbehörden sind dafür zuständig, dass der Wettbewerb funktioniert. Wenn ein Unternehmen den Markt dominiert, steigen in der Regel die Preise; gibt es mehrere Konkurrenten, dann sinken sie. Wegen solchen Bedenken haben die EU-Wettbewerbshüter der AUA-Mutter Lufthansa untersagt, die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki zu übernehmen - weshalb schlussendlich Lauda zum Zug kam.

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