In Süditalien wurden jetzt schärfere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um die Besucher vor motorisierten Taschendieben zu schützen, berichteten italienische Medien am Freitag. Das übliche Szenario: Räuber brausen auf einem Motorrad heran, entreißen ahnungslosen Touristinnen die Handtasche - und fahren davon. "Scippo" heißt dieser geschickte Griff. Auf Italienisch werden die meist jugendlichen Täter "Scippatori" genannt
Anti-scioppo
Der "Anti-scippo"-Verein, entstanden aus Wut Einheimischer über die Beraubung einer alten Frau, wirbt nicht nur mit Flugblättern, sondern auch im Fernsehen für seine Sache. Der Polizeichef von Neapel hat sich ebenfalls hinter die Initiative gestellt. Man informiert darüber, wie man sich vor diesen Straßenräubern am besten schützen kann. In Neapel sollen zusätzliche 320 Polizisten in diesem Sommer über die sieben beliebtesten Touristenwege der Stadt - vom Meer zu den Museen - wachen.
Einheimische gegen Taschendiebe
Die Aufrufe des Vereins richten sich aber auch an die Bewohner jener Viertel, in denen die Taschenräuber daheim sind. Sie sollen der Polizei Hinweise auf Verdächtige geben - und nicht aus Angst oder Gleichgültigkeit schweigen. Die italienischen Polizeibeamten selbst sollen zu größerem Engagement angeregt werden. Denn sie schieben diesbezügliche Anzeigen in der Regel als Routineaufgaben in Sachen Kleinkriminalität zur Seite. Wichtig zur Aufklärung der Fälle wären auch Informationen von Informanten aus Hehlerkreisen. (APA/red)