Wer wird gewinnen?

Pröll könnte absolute Mehrheit halten – In Kärnten geht es um Landeshauptmann

Das Halten der absoluten Stimmen- oder Mandatsmehrheit für die ÖVP in Niederösterreich sowie die neuen Mehrheitsverhältnisse im Kärntner Landtag werden die spannenden Fragen bei den beiden Urnengängen am 3. März. Das geht aus den bisher veröffentlichten Umfragen hervor. Die meisten sehen gute Chancen für Pröll in Niederösterreich und für die SPÖ in Kärnten.

von Doerfler und Kaiser in Kärnten. © Bild: APA/APA/GERT EGGENBERGER

Demnach zeichnet sich ein Verlust der absoluten Stimmenmehrheit für Landeshauptmann Erwin Pröll ab. Nach Mandaten dürfte er die Absolute aber halten. Zwischen Mitte Jänner und Ende Februar wiesen diverse Umfragen von Gallup, market, Karmasin und OGM (unter jeweils 400 bis 500 Befragten) zwischen 46 und 51 Prozent für die niederösterreichische ÖVP aus. Dies würde gegenüber 2008 (wo die ÖVP auf 54,4 Prozent kam) einen Verlust zwischen rund dreieinhalb und achteinhalb Prozentpunkten bedeuten.Aber weiterhin die absolute Mehrheit.

Für die SPÖ deuten die meisten Umfragen darauf hin, dass es weiter bergab geht, allerdings prognostizieren zumindest zwei davon auch geringe Zuwächse. Demnach würden zwischen 21 und 27 Prozent die niederösterreichischen Sozialdemokraten wählen. Beim Urnengang 2008 hatten dies 25,5 Prozent getan.

Unsicher scheint, wer den Kampf um Platz drei gewinnt. Der FPÖ werden zwischen acht und elf Prozent prognostiziert, den Grünen sieben bis neun. Und das Team Stronach würden laut Umfragen zwischen sechs und zehn Prozent wählen. Entscheidend wird die Mobilisierung der jeweiligen Parteien sein.

Landeshauptmann für die SPÖ?

Einen Rekord im Land hält immer noch Haider - den des größten Zuwachses. 13,03 Prozentpunkte Plus schaffte er 1989 bei seiner ersten Wahl in Kärnten. Der bevorstehende Urnengang wird laut den Umfragen keinen Zuwachs annähernd in dieser Größenordnung bringen. Dafür möglicherweise aber den zweiten Machtwechsel der Zweiten Republik in Kärnten. Denn die bisher veröffentlichten Umfragen klar die SPÖ auf Platz eins - wenn auch mehrere Meinungsforschern in jüngster Vergangenheit gemeint hatten, die Sache sei noch nicht gegessen. Fix ist, dass die Kärntner Roten ordentlich zulegen werden: Die Demoskopen prognostizieren 31 bis 37 Prozent für die Partei von Peter Kaiser. 2008 war die Kärntner Landespartei auf 28,7 Prozent gekommen.

Die skandalgeschüttelte FPK wird laut Umfragen am Sonntag auf 20 bis 26 Prozent kommen. Sie muss sich am Rekord-Ergebnis des BZÖ aus 2008 messen lassen, wo die damals noch unter dem Dach des BZÖ angetretene Partie rund um LH Gerhard Dörfler - die wenige Monate später zu den Blauen zurückging - auf 44,9 Prozent kam. Laut Umfragen wäre das ein Verlust von bis zu 20 Prozent der Stimmen.

Überlebenskampf für BZÖ

Für das - im Jänner 2010 in Kärnten neu gegründete - orange Bündnis wird die Wahl zum Überlebenskampf. Die Umfragen der letzten Monate für die Partei von Josef Bucher schwanken zwischen drei und sechs Prozent. Zum Einzug in den Landtag müssen fünf Prozent landesweit oder ein Direktmandat erreicht werden.

Mit Verlusten zu rechnen hat auch die ebenfalls von Skandalen und Rücktritten betroffene ÖVP. 2008 lag die Partei noch bei 16,8 Prozent. Nach dem Rücktritt von Parteichef Josef Martinz und dem erhofften Neuanfang unter dem Duo Gabriel Obernosterer und Wolfgang Waldner weisen die Umfragen recht konstant zwölf bis dreizehn Prozent für die Kärntner ÖVP aus.

Grüne könnten sich verdoppeln

Damit könnte die Volkspartei hinter die Grünen zurückfallen, denen ein Aufstieg prognostiziert wird. Nach 5,2 Prozent 2008 dürfte die Partei ihre Stimmenanteile mehr als verdoppeln. Laut Umfragen würden zwischen zehn und 17 Prozent für Rolf Holubs Fraktion stimmen.

Interessant werden könnte auch das Abschneiden des Team Stronach, das in Kärnten vom Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer (Ex-SPÖ) angeführt wird. Laut Umfragen würden zehn bis 14 Prozent die neue Partei wählen - und damit mehr als in Niederösterreich, wo ja Bundesparteichef Frank Stronach selbst als Spitzenkandidat im Rennen ist.

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