Luxusbuggy mit Steighilfen

Land Rover Discovery - Wechsel vom herben Offroader zum familienfreundlichen SUV

Auf dem stabilen Fahrwerk des neuen Land Rover Discovery lasten immense Bürden. Die fünfte Generation des britischen Geländegängers muss nämlich gleich für divergente Aufgaben in die Bresche springen: zum einen als günstigere Alternative zum snobistischen Range Rover becircen und andererseits, freilich gleichzeitig, den Platzhalter für das Offroad-Urgestein Defender bis zu dessen Neuerscheinung geben.

von Land Rover Discovery 2,0 Sd4 © Bild: Hersteller

Der Aufstieg vom zweckmäßigen Geländegänger zum lifestyligen SUV ging mit einer kosmetischen Operation einher. Statt Ecken und Kanten wie früher sind die Formen geglättet und die Linien modisch - bis auf das Heck, um gusseiserne Freunde des Modells nicht zu irritieren. Allerdings gibt es statt der geteilten nur mehr eine senkrecht aufschwingende Heckklappe, die den Größenvergleich mit einem Scheunentor nicht scheuen müsste. Auch das leicht nach links versetzte Nummerntaferl darf als Referenz an die Vorgängermodelle interpretiert werden.

Land Rover Discovery 2,0 Sd4
© Hersteller

Die Offroad-Talente des Discovery, bisher nur von Minderheiten wie Verpflegungsoffizieren schottischer Highland-Bataillone oder Tiroler Almbewirtschaftern strapaziert, sind auch dem neuen in die Wiege gelegt worden. Allrad versteht sich von selbst, und über den Fahrmodusschalter in der Mittelkonsole kann der jeweilige Untergrund (Sand, Schnee, Felsen) vorausgewählt werden; noch einfacher, wenn man die Auto-Funktion ansteuert, dann übernimmt ein Hochleistungsrechner den Job.

Aber wer traut sich schon ins Gelände, wo die Angst, Waldschraten oder Flurhütern zu begegnen, groß ist? Das soll auch so sein, außer man verfügt selbst über ausgedehnte Latifundien mit fordernder Topografie. Genau deshalb haben wir den Discovery in der Zwei-Liter-Diesel-Konfiguration mit 240 PS über ganz normale Straßen und glatten City-Asphalt gehetzt. Der hatte nie Probleme, die Fuhre standesgemäß auf Tempo zu bekommen - ganz im Gegenteil - oder auch nur laufruhig dahinzubummeln, denn immerhin bringt der zwar abgespeckte Landy noch immer 2,3 Tonnen auf die Waage. Vielleicht könnte die Achtgangautomatik die Gänge etwas flotter sortieren, aber sonst lassen sich die fast fünf Meter Discovery überraschend leicht durch Stadt und, noch unerwarteter, durch enge Parkgaragen manövrieren.

Land Rover Discovery 2,0 Sd4
© Hersteller

Die ausladenden Maße (4,97 m) machen den Discovery zum probaten Familienauto für etwas besser betuchte Väter. Bis zu 2.400 Liter Ladevolumen oder drei Sitzreihen in Kino-Bestuhlung (jede höher als die davor liegende montiert) plus der Offroad-Talente lassen jeden Van erblassen.

Daten

Land Rover Discovery 2,0 Sd4

Preis: € 59.700,-(SE)
Motor: 4 Zylinder, Turbodiesel, 1.999 ccm
Leistung: 240 PS (177 kW)
Spitze: 207 km/h
0-100: 8,3 Sek.
Verbrauch: 9,4 l/100 km
Emission: 249 g CO2/km
Fazit: Unglaublich, wie leicht sich dieses Trumm Auto, breiter als ein Range Rover, manövrieren lässt. Und dabei gut aussieht.