Lamas als Herdenschutz

von Tierschutz - Lamas als Herdenschutz © Bild: iStockphoto.com

In diesen Tagen soll im Salzburger Landtag darüber entschieden werden, ob Wölfe in freier Natur zum Abschuss freigegeben werden. Der Grund: Meister Isegrim stelle eine erhebliche Bedrohung für Schafherden auf Almweiden dar.

Christian Pichler vom WWF (World Wildlife Fund) Österreich stellte bei einer Tagung zum Thema "Herdenschutz" in Salzburg klar: Abschüsse sind kein effizientes Mittel gegen Wolfsattacken. Einer Studie der Universität von Wisconsin (USA) zufolge sei natürlicher Schutz das beste Mittel, Wölfe von Schafen fernzuhalten.

Empfehlenswert sind Hirtenhunde und - so skurril das anmuten mag - Lamas. Diese bewähren sich als ideale Herdenwächter in den USA, Australien, in der Schweiz und in Deutschland. Die kamelartige Spezies setzt sich durch Spucken, Beißen und Ausschlagen zur Wehr.

Der deutsche Förster Peter Wohlleben, die Instanz, wenn es um Naturschutzfragen geht, stellte vergangenen Sommer im Interview mit News fest: "Das Problem ist nicht der Wolf. Wenn jemand meint, dass ihm Herdenschutz zu aufwendig sei, hat er nicht den passenden Beruf." Wohlleben verweist auf Schafzüchter in Rumänien, die seit Generationen mit der Bedrohung durch den Wolf leben. Wer dort ein Schaf an einen Wolf verliert, gilt als schlechter Schäfer. Herden müssen rund um die Uhr geschützt werden. Das aber können sich nicht alle Schafzüchter leisten.

Nun ist die Politik gefordert. Anstatt zu erlauben, das s0 wenige ihre Jagdlust durch den Abschuss von Wölfen befriedigen können, sollte effizienter Herdenschutz gefördert werden. Und das unverzüglich.

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