So lebt der Geist des legendären
Bugatti Atlantic wieder neu auf

Der Wagen ist spektakulär, sauteuer und geschichtsbeladen: Für das Einzelstück "La Voiture Noire" greift Bugatti tief in die eigene Geschichte zurück. Weltpremiere feierte der Bugatti "La Voiture Noire" auf dem Autosalon in Genf.

von  "La Voiture Noire" - So lebt der Geist des legendären
Bugatti Atlantic wieder neu auf © Bild: Bugatti

1. Um welchen Mythos geht es bei Bugatti?

Der schwarze Bugatti 57 SC Atlantic - gilt als Bugatti schlechthin, das sogenannte Voiture Noire. Bei dem sagenumwobenen Wagen soll es sich um einen von nur vier gebauten Bugatti Atlantic handeln, der von Firmenchef Jean Bugatti selbst genutzt wurde und in den Wirren des Zweiten Weltkriegs im besetzten Frankreichs verschollen ist.

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Während die drei anderen Atlantic aus den Jahren 1936 bis 1938 heute elitäre Sammlungen krönen und bei den ganz seltenen Besitzerwechseln hohe zweistellige Millionenbeträge erlösen, ist der vierte Atlantic seit jenem Tag im Jahr 1940 verschwunden und so längst zum Mythos gereift. Und genau den schlachtet die VW-Tochter Bugatti jetzt mit einem spektakulären Einzelstück aus.

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2. Was sagt der Designer zum neuen Bugatti?

"La Voiture Noire ist die automobile Entsprechung zum Bernsteinzimmer", sagt Auto-Designer Etienne Salomé im Rahmen des Genfer Autosalons und erzählt, wie die schwarze Schönheit auf vier Rädern 1940 auf einen Zug verladen wurde. DasSalomé ist Designer bei der heute im VW-Konzern beheimateten Marke Bugatti und hat sich in den letzten Monaten tief in die Historie des Atlantic vergraben. Er erfüllte schließlich einen ganz besonderen Auftrag: Für einen nicht näher spezifizierten Kunden sollte er eine moderne Interpretation des schwarzen Stromlinienrenner Mythos entwerfen, die jetzt auf dem Genfer Salon ihre Weltpremiere feierte.

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3. Wer hat den Bugatti "La Voiture Noire" in Auftrag gegeben?

In einschlägigen Supercar-Foren im Internet wird spekuliert, dass es sich bei dem solventen Abnehmer um keinen geringeren als VW-Patriarch Ferdinand Piech handelt.

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4. Wie viel kostet der Bugatti "La Voiture Noire"

Das schwarze Einzelstück, das Bugatti auf dem Autosalon in Genf zeigen wird, taxiert die Marke auf elf Millionen Euro - ohne Steuern. Damit ist "La Voiture Noire" der bislang teuerste Neuwagen der Welt. Doch so, wie er weder beim Aussehen noch bei Authentizität an das Original heranreichen kann, so wahrt er auch beim Wert einen höflichen Abstand. An die mehr als 100 Millionen Euro, auf die das Original geschätzt wird, sollte es je gefunden werden, reicht das Remake nicht ansatzweise heran.

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5. Diese Kraft entwickelt das Supersportwagen

Die technischen Basisdaten sind beachtlich: Im Mittelpunkt der Schöpfung steht der 16-Zylinder-Motor. Mit seinen acht Litern Hubraum leistet er 1500 PS sowie ein Drehmoment von 1600 Newtonmetern. Von der unbändigen Kraft zeugen sechs Auspuffendrohe am Heck. Über Beschleunigungswerte verriet Bugatti bislang nichts. Jedes Bauteil wurde mit der Hand erschaffen, die Karosserie in Sichtcarbon glänzt tiefschwarz, unterbrochen nur durch eine ultrafeine Kohlefaserstruktur. Als "Automobile Haute Couture" preist Bugatti-Chef Stefan Winkelmann den Wagen an.