Kurzsichtigkeit bei Kindern steigt an: Experten appellieren an Schulen und Eltern

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind kurzsichtig. Um der Entstehung einer Sehschwäche vorzubeugen, sollten bereits früh Maßnahmen gesetzt werden.

Kurzsichtigkeit bei Kindern steigt an: Experten appellieren an Schulen und Eltern
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Die Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern und Jugendlichen steigt rasant an. In Europa sind bereits 40 bis 50 Prozent der jungen Menschen fehlsichtig. Die Bundesinnung der Augenoptiker/Optometristen spricht daher von einem gesamtgesellschaftlichen Problem mit weitreichenden Folgen für die Volksgesundheit – und fordert konkrete Maßnahmen.

Einerseits appellieren die Experten an die Schulen, mehr Stunden im Freien abzuhalten, wo der Blick zwischen weiten und kurzen Distanzen wechseln kann. Von einer Ausweitung der Computerarbeit wird hingegen abgeraten. „Das digitale Klassenzimmer ist – aus Augensicht – ein Horror“, bringt es Markus Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker/Optometristen, auf den Punkt. Aber auch die Eltern können einen wichtigen Beitrag leisten, um das Myopie-Risiko ihrer Kinder zu senken:

  • Kurzsichtigkeit sollte so früh wie möglich erkannt und korrigiert werden. Die jährliche Kontrolle beim Augenoptiker / Optometristen sollte daher noch vor dem Schulbeginn auf dem Programm stehen. Hier erhält man auch kurzfristig noch einen Termin.
  • Die regelmäßige Nutzung von Smartphone, Tablet und Co. ist auch für Kinder bereits selbstverständlich. Klare Regeln helfen, die Zeit vor den Bildschirmen auf ein unbedenkliches Ausmaß zu begrenzen: So kann beispielsweise ein „digitales Zeitbudget“ von einer Stunde täglich vereinbart werden, die das Kind nach seinem eigenen Ermessen nutzen kann.
  • Für eine optimale Seh-Entwicklung ist es zudem wichtig, dass Kinder täglich Zeit im Freien verbringen.
  • Um den Fokuswechsel zwischen Nah und Fern zu trainieren, können spielerische Übungen in den Alltag integriert werden, beispielsweise während der Autofahrt mit einer Runde „ich seh, ich seh was du nicht siehst“.
  • Neben dem Leistungsabfall in der Schule treten auch Lichtempfindlichkeit, schnelles Ermüden beim Malen, Lesen und Schreiben, häufiges Augenreiben oder Blinzeln sowie Koordinationsschwierigkeiten bei Kindern mit einer nicht korrigierten Kurzsichtigkeit häufig auf. Wenn Eltern eines dieser Anzeichen bemerken, bringt ein Besuch beim Augenoptiker / Optometristen Klarheit, ob tatsächlich eine Sehschwäche vorliegt.
  • Wenn das Kind eine Brille benötigt, sollte es diese selbst auswählen dürfen, damit es sie auch wirklich gerne trägt. Der Augenoptiker / Optometrist kümmert sich zudem um die exakte individuelle Anpassung für höchstmöglichen Tragekomfort.