Kurz im "Wechselbad der Gefühle"

"Gespräch"-Rundreise eröffnet - Altkanzler kritisiert Verschwörungstheorien zu Ibiza-Video und nennt Kickl

ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz hat Dienstagabend die erste Station seiner "Kurz im Gespräch"-Rundreise, die ihn nach Salzburg geführt hat, mit einem Diskussionsabend in einem Gasthaus in Seekirchen beendet. Nach einem moderierten Gespräch und einer knappen Frage-Antwort-Runde tourte der Ex-Kanzler noch von Tisch zu Tisch. Inhaltlich versprach er, den eingeschlagenen Weg fortsetzen zu wollen.

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Wahlkampf eröffnet - Kurz im "Wechselbad der Gefühle"

Nach vier Besuchsterminen am Nachmittag - etwa mit Helfern der Feuerwehr oder Biobauern - wurde der Parteichef um 19.00 Uhr im bestens gefüllten Wirtshaussaal empfangen. Eingangs schilderte er nochmals sein "Wechselbad der Gefühle" der verstrichenen, politisch turbulenten Wochen. Zur Veröffentlichung des Ibiza-Videos traf er zwei Anmerkungen: Einerseits hätte dieses zu einer starken Politisierung der Menschen geführt, andererseits sei er "besorgt über die breite Dichte an Verschwörungstheorien und den Unsinn, der verbreitet wird", wobei er hier seinen Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) namentlich erwähnte. Dessen Reaktion, indem er sich nur über die verbotene Erstellung des Videos, nicht aber über den Inhalt echauffiert habe, lasse mangelnde Einsicht erkennen.

"Hätte Koalition nicht beendet, wenn es nicht notwendig gewesen wäre"

Die gute Handvoll Fragen aus dem Publikum reichte von der Sorge um die Pension über den Klimawandel bis zum günstigen Baugrund. Und gefragt nach dem heutigen Angebot Kickls, Türkis-Blau nach der Wahl wieder fortzusetzen, sagte Kurz: "Ich hätte nie die Koalition beendet, wenn es nicht absolut notwendig gewesen wäre."

Gespräche noch kein Wahlkampf

Die Monate bis zur Nationalratswahl im Herbst möchte Kurz in zwei Phasen teilen: Jetzt gelte es, die Übergangsregierung zu unterstützen und darauf zu achten, dass das vereinbarte, aber gesetzlich noch nicht beschlossene Budget nicht zerstört werde. Ab September werde dann wahlgekämpft. Als Themen nannte er erneut den Kampf gegen die illegale Migration, eine solide Budgetpolitik und eine Erleichterung von der Steuerlast.

Keine kritischen Töne - Gäste waren ÖVP-Funktionäre

Kritische Töne aus dem Publikum gab es heute keine. Dieses bestand aber wohl zum größten Teil aus ÖVP-Funktionären. Gäste waren aber auch die frühere FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess, Salzburg-AG-Vorstand Leonhard Schitter oder Johannes Hörl, Geschäftsführer der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG). Nach der Fragerunde tourte der Ex-Kanzler noch von Tisch zu Tisch, und wechselte ein paar Worte. Höhepunkt für viele dürfte aber das Selfie mit ihrem Sebastian gewesen sein, schien es.

Morgen, Donnerstag, geht die "Kurz im Gespräch"-Rundreise weiter nach Niederösterreich.

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