Kurz ehrt im ORF
die "Helden Österreichs"

TV-Engagement des Kanzlers laut Liste Jetzt allerdings "sehr bedenklich"

Im ORF werden Österreichs Heldinnen und Helden gekürt – und zwar von Kanzler Sebastian Kurz. Eine Kooperation zwischen dem öffentlich-rechtlichem Sender und dem Bundeskanzleramt, die für Aufregung sorgt.

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Aufregung - Kurz ehrt im ORF
die "Helden Österreichs"

Am 16. Dezember ist es soweit, die „Lebensretter 2018: Österreichs Heldinnen und Helden“ werden im ORF für ihren Einsatz ausgezeichnet. Darunter sind Mitglieder unterschiedlichster Rettungsorganisationen, die Tag für Tag Leben retten und Hilfe bieten. Geehrt werden dabei neun Lebensretterinnen und Lebensretter aus den Bundesländern, sowie eine „besondere Teamleistung“ und ein „internationaler Einsatz“.

Ausgewählt wurden die Heldinnen und Helden bereits von einer Jury aus Kanzleramt (Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal), der „Kronen Zeitung“ und dem ORF (Generaldirektor Alexander Wrabetz).

Kurz: "Helden vor den Vorhang holen"

Und geehrt werden sie von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz. „Tag für Tag vollbringen in unserem Land viele Menschen eine Heldentat. Viel zu selten werden die Geschichten dahinter erzählt und die Heldinnen und Helden vor den Vorhang geholt.“, so Kurz erfreut über sein Engagement im ORF.

Liste Jetzt: "ORF hat nicht die Aufgabe, Ideen des Kanzleramtes umzusetzen"

Kein Wunder, ein TV-Auftritt zur besten Sendezeit kommt niemals ungelegen. Andere jedoch sehen diesen Auftritt jedoch eher mit einem kritischen Auge, wie zum Beispiel die Liste Jetzt (ehemals Liste Pilz). Dieses „Crossover zwischen Bundeskanzleramt und ORF“ sei „sehr bedenklich“, so ein Sprecher laut „derstandard.at“, denn der ORF habe nicht die Aufgabe „die Ideen des Bundeskanzleramtes umzusetzen.“ Und Kurz solle lieber Menschenleben im Mittelmeer retten, so das Statement. Gezeigt wird Kurz‘ Helden-Ehrung übrigens am 20. Dezember um 21.05 Uhr.