Kulm macht sich auf eine Lawine gefasst:
Polizei rechnet mit knapp 70.000 Besuchern

Fahrverbot für Lkw-Züge gegen ein Verkehrschaos Erfolgreiche ÖSV-Adler könnten Stau verhindern

Zuversichtlich blickt die Polizei dem Skiflug-Weltcup am Wochenende am Kulm im obersteirischen Bad Mitterndorf (Bezirk Liezen) entgegen, was die Bewältigung des Zuschaueransturms angeht. Nicht zuletzt aufgrund des Vierschanzentourneesieges von Lokalmatador Wolfgang Loitzl werden rund 35.000 Zuseher pro Wettkampftag erwartet. Für die Exekutive gilt es zum einen, den Verkehr durch das Ennstal möglichst flüssig zu halten, zum anderen die Sicherheit der Fans zu gewährleisten.

Erfahrungsgemäß reisen die meisten Zuseher bereits im Laufe des Vormittags an, so Oberst Wolfgang Staudacher, Leiter der Verkehrsabteilung im Landespolizeikommando Steiermark. Als "Nadelöhr" gilt die Kreuzung der Salzkammergut-Bundesstraße B145 und der Ennstal-Bundesstraße B320 in Trautenfels. Hier seien nach Auskunft von Staudacher Staus wahrscheinlich. Am Pötschenpaß an der Landesgrenze zu Oberösterreich sei hingegen mit keinen Behinderungen zu rechnen - wer nicht zum Kulm will, solle aber trotzdem großräumig ausweichen.

Auf der Ennstal-Bundesstraße wird ein Fahrverbot für Lkw-Züge und Sattelkraftwagen gelten. Ein Fahrstreifen wird als Parkplatz für die rund 200 angekündigten Busse dienen. Auf den verbleibenden zwei Spuren gilt eine Tempobeschränkung von 50 km/h, dessen Einhaltung mit Radargeräten kontrolliert wird. Die tiefen Temperaturen der vergangenen Tage kommen der Exekutive entgegen, so Staudacher. Pkw können so auf Wiesen meist direkt am Schanzengelände parken. Für Buspassagiere aus Richtung Trautenfels kommend steht ein Shuttleservice bereit, da die Busse rund eineinhalb Kilometer vom Wettkampfort entfernt stehenbleiben müssen.

ÖSV-Adler springen gegen den Stau
Die Wahrscheinlichkeit von Staus nach dem Bewerb werde nach Einschätzung des ARBÖ-Verkehrsexperten Thomas Haider von den Erfolgen der heimischen Springer abhängen: "Sollte ein ÖSV-Adler gewinnen, wird sich die Abfahrt der Fans eher aufteilen als bei einer Niederlage von Loitzl und Co."

Die ideale Anreise für Fans sei jene mit der Eisenbahn, meinte Staudacher. Es gebe Sonderzüge der ÖBB, die an einem "behelfsmäßigen Bahnhof" direkt am Schanzengelände halten.

Insgesamt werden rund 40 Beamte den Verkehr regeln. Am Gelände selbst werden nach Auskunft von Einsatzleiter Herbert Brandstätter rund 70 Polizisten aus mehreren steirischen Bezirken im Einsatz sein. Sowohl Staudacher als auch Brandstätter zeigten sich am Donnerstag zuversichtlich, da man positive Erfahrungen von den vergangenen Skifliegen am Kulm habe.
(apa/red)