Postings gegen Flüchtlinge:
ORF-Aus für den "EU-Bauern"

Manfred Tisal beschimpfte Flüchtlinge als "Sozialschmarotzer"

Österreich kennt Manfred Tisal als EU-Bauern aus dem Villacher Fasching. Auch im ORF-Radio sind seine satirischen "Kuhmentare" regelmäßig zu hören. Nun fiel der Kabarettist jedoch durch untergriffige Postings gegen Flüchtlinge auf, woraufhin der ORF die Zusammenarbeit vorübergehend auf Eis gelegt hat.

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Villacher Faschingsnarr - Postings gegen Flüchtlinge:
ORF-Aus für den "EU-Bauern"

Manfred Tisal, bekannt aus dem Villacher Fasching, wo der den „EU-Bauern“ mimt, nimmt sich auch privat kein Blatt vor den Mund und fand auf seiner Facebook-Seite deutliche Worte: Er bezeichnete Flüchtlinge als „Menschen, die als politisch legitimierte Sozialschmarotzer über uns herfallen.“ Die Mindestsicherung sei „nicht verdient“.

Dem jedoch nicht genug. Weiters sehe er tagtäglich von seinem Balkon aus „wie Asylanten mit Adidasschuhen, Nike-Leiberln und Diesel-Jeans mit Smartphone und nagelneuen Bikes“ vorbeigehen. Dabei fresse ihn „ein bisschen der Neid“. Jedoch nicht weil er dies nicht habe, sondern weil es die Asylanten gratis bekommen würden, so berichtet kurier.at.

Viele Likes

Dies waren jedoch nicht die ersten auffälligen Postings Tisals. In einem „Kuhmentar“ schrieb er bereits vergangene Woche, er glaube, „dass wir traumatisierter sind als unsere ‚Zuwanderer‘“. Die Postings des Kabarettisten, der aus als Mitarbeiter im ORF Kärnten tätig ist, polarisierten stark. Neben der vielen Kritik, die Tisal dafür erntete, wurden seine Kommentare auch über tausend Mal geteilt und bekamen über 4.000 Likes.

Der ORF hat, so berichtet die „Kleine Zeitung“, die Zusammenarbeit mit dem „EU-Bauern“ nun vorerst auf Eis gelegt, seine „Kuhmentare“ würden fürs erste ausgesetzt, wie auch der Chefredakteur des Landesstudios Kärnten, Bernhard Bieche der APA bestätigte.
Der Verbleib beim Villacher Fasching dürfte Tisal jedoch gesichert sein, denn Kuno Kunz, Kanzler des Faschings, gab zu der Causa keine Stellung ab und tat die getätigten Aussagen als Tisals Privatmeinung ab. Laut Tisal selbst sollen seine Kommentare jedoch nach der Nationalratswahl im Oktober wie geplant weitergehen, das Aussetzen dieser sei vielmehr darauf zurückzuführen, dass beim ORF generell acht Wochen vor der Wahl keine politischen Kommentare gebracht würden, äußerte sich der Kabarettist zu "5 Minuten Villach". Laut Bieche wird Tisals Zukunft beim Sender jedoch erst nächste Woche entschieden, wenn Landesdirektorin Karin Bernhard aus dem Urlaub zurückkomme. Sein Facebook-Profil hat Manfred Tisal inzwischen übrigens auf "privat" gestellt.