Dietmar Kühbauer neuer
Cheftrainer der Hütteldorfer

Rapid-Legende erhielt Vertrag bis Sommer 2021

Die Rapid-Legende Dietmar Kühbauer soll den SK Rapid aus der Krise führen.

von
Fussball - Dietmar Kühbauer neuer
Cheftrainer der Hütteldorfer

Bei seinem offiziellen Amtsantritt als neuer Trainer von Rapid hat sich Dietmar Kühbauer am Dienstag voller Tatendrang präsentiert. Der 47-Jährige will die zuletzt kriselnden Hütteldorfer in der Fußball-Bundesliga schnell auf Kurs bringen und wünscht sich dabei einen Schulterschluss mit den Fans. Sein Debüt steigt bereits am Donnerstag mit dem Europa-League-Auswärtsmatch gegen die Glasgow Rangers.

Zunächst geht es Kühbauer aber darum, sich mit den Spielern vertraut zu machen. "Von ihrer persönlichen Seite, denn fußballerisch kenne ich sie", sagte der Ex-Teamspieler, der am Dienstagnachmittag im Allianz Stadion sein erstes Training mit den Grün-Weißen leitete. Er wolle den Kickern die Belastung nehmen, die in den vergangenen Wochen offenbar hemmend wirkte. "Der Druck gehört weg. Wir möchten in die Zukunft schauen und es deutlich besser machen."

»Ich kann nicht hergehen und ein Zabersystem erfinden«

Wunderdinge dürfe man sich allerdings nicht erwarten, betonte Kühbauer. "Ich kann nicht hergehen und ein Zaubersystem erfinden." In punkto System ließ sich der Burgenländer ohnehin nicht festlegen. "Ich werde das spielen lassen, was der Mannschaft am besten liegt", meinte der Coach und sagte außerdem: "Es nützt nichts, wenn man drei Systeme spielen kann, aber die Bereitschaft nicht da ist, das umzusetzen."

Kühbauer versprach ein angriffslustiges Team. "Natürlich wird die Spielanlage nicht wie bei St. Pölten sein. Rapid muss im Fokus haben, offensiv zu sein." Dabei dürfe man jedoch nicht auf die Stabilität in der Defensive vergessen, ergänzte der Trainer.

Änderungen wird es wohl zumindest bei der Trainingsintensität geben. "Schwitzen tut keinem weh, deswegen wird das Training möglicherweise ein bisschen angezogen", erklärte Kühbauer.

Voller Einsatz gefragt

Vollen Einsatz im Dienst der Sache fordert Kühbauer nicht nur von seinen Spielern, sondern auch von den Anhängern. "Es kann nicht sein, dass die Leute so wie gegen St. Pölten nach 15 Minuten zu pfeifen beginnen. Wir brauchen ihre Unterstützung, wir brauchen jeden Fan. Das heißt aber nicht, dass sie uns Staubzucker in den sogenannten .... blasen sollen."

Kühbauer will beim Anhang wieder Begeisterung auslösen. "Ich werde alles reinlegen, um es zu schaffen, dass die Rapidler, die im Moment nicht ins Stadion kommen und unzufrieden sind, wieder an Rapid glauben."

Bei seiner Präsentation betonte Kühbauer auch die Verbundenheit mit den Hütteldorfern, für die er von 1992 bis 1997 gespielt hatte. "Jeder kennt meine Geschichte, was Rapid betrifft. Ich hatte hier eine unglaubliche Zeit als Spieler und habe viele Freunde gewonnen. Dass sich jetzt der Kreis schließt, ist eine unglaubliche Geschichte."

Hungrig auf den nächsten Titel

Während der Burgenländer mit den Grün-Weißen die Meisterschaft (1996) und den Cup (1995) holte, wartet man im Westen Wiens nun schon seit über zehn Jahren auf einen Titel. Die Möglichkeit auf den Cup-Erfolg besteht in dieser Saison, in der Bundesliga beträgt der Rückstand des Tabellenachten auf Red Bull Salzburg allerdings schon 18 Punkte. "Im Moment steht Salzburg über den anderen, doch Rapid hat die größte Fan-Base und gute Spieler. Ich verspreche, dass wir näher herankommen werden."

Sollte das nicht gelingen, dürfte es trotz seines Standings bei den Wienern schwierig für ihn werden. "Die Rapid-Vergangenheit wird mir nicht helfen, wenn ich gemeinsam mit der Mannschaft nicht performe", sagte der Nachfolger von Goran Djuricin.

Dessen Rauswurf hatte Kühbauer durch den 2:0-Sieg mit St. Pölten am Samstag im Allianz Stadion selbst besiegelt. Leidtragender ist jedoch nicht nur Djuricin, sondern auch der SKN, der von Kühbauer sensationell auf Platz zwei geführt wurde. Als Trost gab es eine kolportierte Ablöse von rund 400.000 Euro für die Niederösterreicher.

»Wenn Rapid dein Traumclub ist, muss man das machen«

Er hinterlasse seinen nunmehrigen Ex-Verein in gutem Zustand, so Kühbauer. "Aber wenn Rapid vor der Tür steht und Rapid dein Traumclub ist, muss man das machen. Ich werde in St. Pölten definitiv keinen Freund verlieren."

Der wohl nicht ganz ernst gemeinte Ratschlag von Hans Krankl auf Sky, Kühbauer hätte das Rapid-Angebot nicht annehmen sollen, löste beim Burgenländer ein Schulterzucken aus. "Ich glaube, er hätte es auch angenommen."

Bereits zweimal war Kühbauer nahe dran am Rapid-Job - vor zwei Jahren wurde ihm Damir Canadi vorgezogen, im Frühjahr 2017 entschied sich Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel für eine Verlängerung von Djuricin und damit gegen Kühbauer. Auch deshalb war der Ex-ÖFB-Internationale nach seiner Ablöse beim WAC im November 2015 und vor seinem Engagement in St. Pölten im April 2018 zweieinhalb Jahre ohne Trainerjob. "Das war die wichtigste Zeit in meinem Leben. Ich hatte die Möglichkeit, mich zu hinterfragen."

Mehr Ruhe durch Erfahrung

Seither ist Kühbauer nach eigenen Angaben ruhiger geworden - allein schon im Hinblick auf seine Kinder. "Meine Töchter sind 11 und 14 Jahre alt. Wenn da der Papa wie ein Narr am Platz herumspringt, ist das nicht gut."

Einen gänzlich stoischen Kühbauer wird es aber wohl trotzdem nicht geben. "Wahrscheinlich wird's auch einmal kochen", prophezeite der 47-Jährige mögliche Reaktionen auf umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen. "Ich will authentisch bleiben, aber ich weiß auch, dass ich gewisse Entscheidungen nicht mehr ändern kann. Da habe ich schon eine gute Entwicklung gemacht."

Kommentare

Endlich keiner diesen Ausländer, die keine Beziehungen zu diesem Klub haben!!! Soll diesen Burschen einmal Beine machen, das war lauter Mostkick!!!

Seite 1 von 1