Einbrecher kommen
zwischen 16 und 21 Uhr

Alle 30 Minuten wird in Österreich eingebrochen

Die Hochsaison für Einbrecher ist eingeläutet. Wie Sie sich und Ihr Haus vor den Langfingern schützen können

von
Kriminalität - Einbrecher kommen
zwischen 16 und 21 Uhr

Dämmerungseinbrecher schlagen in der Zeit von November bis Jänner zwischen 16 und 21 Uhr zu. Im vergangenen Jahr wurden 12.975 Einbrüche angezeigt, davon wurden 1.299 aufgeklärt. Bei 40 Prozent aller Wohnraumeinbrüche im vergangenen Jahr – das sind fast 5.200 angezeigte Fälle – blieb es beim Versuch. Dem Täter gelang es also nicht, die Tat zu vollenden und Diebesgut zu entwenden.

© News

Laut Bundeskriminalamt nimmt die Aufklärungsquote zu; Präventionsarbeit wird dennoch verstärkt betrieben.

Zum vierten Mal in Folge setzt die Polizei gezielte Maßnahmen gegen Einbrüche in den Herbst- und Wintermonaten. Neben den bewährten Mitteln wie Analysemethoden und raschen Fahndungs- und Ermittlungsschritten ersucht die Polizei die Bewohnerinnen und Bewohner um verstärkte Präventionsmaßnahmen.

Beliebte Tatorte

Zu den Tatorten zählen meist Wohnungen und Wohnhäuser, die gut an Hauptverkehrsrouten angebunden sind und eine rasche Flucht ermöglichen. Auch Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen im Fokus. Die Täter zwängen Terrassentüren auf oder versuchen über gartenseitig gelegene Fenster, Türen oder Kellerzugänge in das Wohnobjekt einzudringen. Dabei nutzen sie meist einfache Hilfsmittel und brechen mit Schraubenzieher oder einer Zange schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf.

Wie kann ich mich vor Einbrüchen schützen?

Eine Vertrauensperson, die bei Abwesenheit nach dem Rechten sieht und den Postkasten entleert, leistet wertvolle
Dienste. Die Polizei will aber auch die Menschen dazu motivieren, sie bei verdächtigen Beobachtungen zu verständigen. Niemand soll sich scheuen die nächste Polizeidienststelle zu kontaktieren oder im Notfall 133 zu wählen.

© Video: News

Tipps der Kriminalprävention:

  • Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind sehr wichtig! Zusammenhalt schreckt Täter ab!
  • Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Leeren Sie Briefkästen und beseitigen Sie Werbematerial.
  • Schließen Sie Fenster, Terrassen- und Balkontüren.
  • Vermeiden Sie Sichtschutz, der dem Täter ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht.
  • Räumen Sie weg, was Einbrecher leicht nützen können.
  • Verwenden Sie bei Abwesenheit in den Abendstunden Zeitschaltuhren und installieren Sie eine Außenbeleuchtung.
  • Sichern Sie Terrassentüren und lassen Sie nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen.

Einbruchsmythen

Vielen Bewohnern seien mögliche Sicherheitsrisiken immer noch nicht bewusst, sie unterschätzen die Gefahr, heißt es von Seiten des Versicherungsverbandes Österreich. Wohnungseinbrüche zählten zu den fünf Kriminalitätsfeldern, die den größten Einfluss auf das Sicherheitsempfinden der Gesellschaft haben.

Der Versicherungsverband hat gängige Einbruchsmythen zusammengetragen und ihnen Tatsachen gegenübergestellt.

„Bei mir gibt es sowieso nichts zu holen, daher sind Schutzmaßnahmen nicht notwendig ...“
Einbrecher wissen in der Regel vor ihrer Tat nicht, welches Diebesgut sie erwartet. Darüber hinaus ist jeder Einbruch auch ein Eingriff in die Privatsphäre. Neben dem rein materiellen Verlust bedeutet gerade ein Einbruch eine erhebliche Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls.

„Ein Einbrecher braucht einige Minuten, um in ein Objekt einzudringen …“
Ein geübter Einbrecher benötigt keine 15 Sekunden, um sich über ein normales Fenster oder eine normale Türe Eintritt in ein Wohnobjekt zu verschaffen.

„Der Schutz vor Einbrechern ist Aufgabe der Polizei …“
Eigeninitiative ist das beste Mittel, um sich und andere vor Diebstahl zu schützen. Schließen Sie Fenster, Terrassen- und Balkontüren. Vermeiden Sie Sichtschutz, der den Tätern ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht. Lassen Sie nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen.

"Bin drei Wochen auf Urlaub, Einbrecher willkommen"

Vielen bekannt sind zudem die sogenannten "Gaunerzinken". Diese Symbole gibt es seit Jahrhunderten; Einbrecher nutzen die Symbole, um untereinander Hinweise zu geben, ob und wann sich ein Einbruch lohnt. Zu finden sind sie auf Hausmauern, Zäunen oder am Briefkasten. Laut Bundeskriminalamt spielen diese Hinweise jedoch heutzutage kaum mehr eine Rolle. Zwar kommen sie vereinzelt vor, die Zahl ist aber verschwindend klein.

Wichtiger sei der Polizei das Bewusstsein in der Bevölkerung für den richtigen Umgang mit sozialen Medien zu schaffen. "Wir raten davon ab, darin zu posten, wann man sich in Urlaub befindet, oder den kommenden Urlaub anzukündigen. Diese Informationen können von Kriminellen schnell gegen Sie benutzt werden", so Vincenz Kriegs-Au, Sprecher des Bundeskriminalamts.

Kommentare