Das Risiko, zumindest einmal im Leben an dem Leiden zu erkranken, beträgt bei Frauen bis zu 20 Prozent. Das heißt, dass mindestens eine von fünf Frauen in ihrem Leben eine klinisch definierte Depression erlebt. Innerhalb eines Jahres erkranken fünf Prozent der Frauen laut einer Studie aus dem Jahr 2005 in Europa an Depressionen. Damit ist diese Rate doppelt so groß wie bei den Männern.
Hohes Depressionsrisiko bei Müttern mit Kleinkindern
Die Geschlechtsunterschiede sind am deutlichsten im mittleren Lebensabschnitt, besonders in der reproduktiven Lebensperiode von Frauen. Bei verheirateten Frauen sind die Raten höher als bei ledigen. Mütter mit kleinen Kindern haben ein besonders hohes Depressionsrisiko. Es besteht auch eine deutliche Beziehung zwischen dem psychischen Leiden und belastenden Lebensereignissen sowie Benachteiligungen im Leben (z.B. geringes Einkommen, Arbeitslosigkeit).
Wer das Problem angehen will, muss sich auch um gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kümmern, die Frauen oft benachteilen. Darüber hinaus kommt es darauf an, den Depressionen - wie allen psychiatrischen Erkrankungen - den Nimbus des Stigmas zu nehmen und Diskriminierungen zu verhindern. (apa/red)