Öffentlich oder privat?

In welchen Krankenhäusern man besser betreut und im Notfall rasch versorgt wird

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Spitäler im Check - Öffentlich oder privat?

Ärzte

Öffentlich

Als Patient werde ich immer von jenem Arzt behandelt, der gerade Dienst hat. Der kann erfahren sein - oder eben nicht. Da Ärzte in öffentlichen Spitälern viele Patienten behandeln müssen, kommt die persönliche Ebene oft zu kurz. Das verunsichert oft. Die öffentlichen Krankenhäuser bilden darüber hinaus auch Jungärzte aus. Dann wird die Visite zur Massenveranstaltung. Mit einer privaten Zusatzversicherung ist die Auswahl des behandelnden Arztes allerdings auch hier möglich.

FAZIT: Es behandelt der diensthabende Arzt. Man kann sich nicht aussuchen, von wem man operiert wird.

Privat

Im Privatspital gilt das sogenannte Belegsarztsystem: Der Patient kommt mit "seinem" Arzt ins Spital. Das Krankenhaus stellt die Infrastruktur, also OP-Säle und Zimmer, zur Verfügung, Die Verantwortung liegt daher auch beim behandelnden Arzt. Der Vorteil: Der Patient wird von jemandem betreut, der ihn bereits kennt. Der Nachteil: Ist dieser Mediziner nicht anwesend, gibt es im Spital oft keinen anderen Facharzt. Denn in vielen Fällen sind nur ein Anästhesist und ein Allgemeinmediziner rund um die Uhr anwesend.

FAZIT: Behandlung durch einen selbst ausgewählten Arzt. Ist dieser nicht da, gibt es wenig ärztliche Betreuung.

Zimmer, Service

Öffentlich

Die berüchtigten Sechsbett-Zimmer gibt es in Österreich zum Glück nur noch selten. Bei Neubauten, wie etwa dem Wiener Krankenhaus Nord, werden maximal Zweibett-Zimmer vorgesehen, um den Patienten mehr Privatsphäre zu bieten. Da generell mehr Patienten zu versorgen sind, haben Ärzte und Pflegepersonal weniger Zeit für jeden einzelnen. Sonderwünsche können daher kaum erfüllt werden. Hin und wieder kommt es vor, dass kein Zimmer mehr frei ist. Dann bleibt nur das Bett am Gang.

FAZIT: Für die einzelnen Patienten bleibt oft weniger Zeit. Hat man Pech, liegt man in einem Gang-Bett.

Privat

Privatspitäler werben mit der Hotelkomponente. Patienten werden hier wie Gäste behandelt. Die Zimmer (alle mit Bad und WC) teilt man sich maximal zu zweit. Operiert wird in vielen Häusern auch an Samstagen und abends um 20.00 Uhr. Es gibt außerdem mehrere Menüs zur Auswahl sowie zwischendurch Kaffee und Kuchen. Viele der Spitäler verfügen über einen parkähnlichen Garten und eine Cafeteria, die tatsächlich ein Kaffeehaus sein könnte. Die Besuchszeiten erstrecken sich meist über den ganzen Tag.

FAZIT: Top im Service. Der Patient wird als Gast gesehen, ein Sonderwunsch so weit möglich berücksichtigt.

Kosten

Öffentlich

Sobald man in Österreich versichert ist, erhält man eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Es reicht eine E-Card, damit die teils extrem hohen Kosten für Behandlungen, Operationen und Medikamente abgedeckt sind. Zu bezahlen ist einzig das Krankenhaustaggeld. Die Höhe unterscheidet sich je nach Bundesland. In Wien beträgt das Taggeld derzeit 11,46 Euro für maximal 28 Tage.

FAZIT: Für alle zugänglich. Egal, ob zusatzversichert oder nicht - jeder erhält die beste medizinische Versorgung.

Privat

Für den Aufenthalt in einer Privatklinik ist eine Zusatzversicherung notwendig, damit die Kosten übernommen werden. Ein gesunder 40-Jähriger muss mit einer Prämie von ca. 120 Euro monatlich rechnen. Hat man keine Zusatzversicherung, gibt es immer noch die Möglichkeit als "Selbstzahler“ in ein Privatspital zu gehen. Eine Entbindung im Rudolfinerhaus kostet dann rund 4.000 Euro (ohne Arzthonorar).

FAZIT: Es ist möglich, den Aufenthalt selbst zu bezahlen. Ohne private Zusatzversicherung wird es aber teuer.

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