Straches Äußerung in einem Interview mit einer serbischen Zeitung, wonach der Kosovo "zweifellos ein Teil Serbiens" sei, hatte für heftige Kritik gesorgt, auch aus der ÖVP.
"Ich bin ein Freund und Unterstützer des Westbalkans", betonte der Kanzler auf Journalistenfragen. Österreich sei bemüht, einen Beitrag zu leisten, damit sich das Verhältnis zwischen Belgrad und Pristina normalisiere.
"Verständnis für beide Seiten"
Auf die Frage, ob Straches Parteinahme für die serbische Position Österreichs Vermittlerrolle schwächt, schaltete sich gleich der FPÖ-Chef selbst ein: Dies sei zurückzuweisen, wenn man von "Realitäten" spreche, "dann ist das nicht Parteinahme". Die serbische Sicht sei eben eine andere, und beispielsweise hätten auch fünf EU-Staaten den Kosovo nicht anerkannt, meinte Strache. "Das Problem ist leider noch nicht nachhaltig gelöst." Er habe aber, unterstrich Strache, "Verständnis für beide Seiten".
Schaden durch Straches Aussagen?
Kurz antwortete auf die Frage, ob er also keinen Schaden durch Straches Aussagen sehe, er habe schon "alles dazu gesagt". Er habe "sehr guten Kontakt" sowohl zu Serbien als auch zum Kosovo, bekräftigte der Kanzler. Es sei auch eines der Ziele des österreichischen EU-Ratsvorsitzes, die Westbalkanstaaten "bestmöglich" auf ihrem Weg in die Union zu unterstützen.
Dass die NEOS wegen der Äußerungen den Außenpolitikrat einberufen, sei "legitim", meinte Kurz. Österreichs Position werde sich dadurch nicht ändern - man habe den Kosovo vor langer Zeit anerkannt, erklärte er. "Das ist die österreichische Linie und das wird sie auch in Zukunft sein."