Landtagswahlen in NÖ:
Braun bremst Blau

Keine Frage, der braune Bodensatz ist bei den Freiheitlichen am meisten ausgeprägt. Die niederösterreichischen Wahlen haben aber gezeigt, dass es ähnlich wie in Wien Grenzen gibt. Vor der Landbauer-Affäre wurden der FPÖ in den Umfragen mindestens 18 Prozent verheißen, geworden sind es 15 – ein starker Zuwachs, aber der Bremseffekt knapp vor dem Ziel ist klar erkennbar.

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Kontrapunkt - Landtagswahlen in NÖ:
Braun bremst Blau

Dass Johanna Mikl-Leitner ständig behauptet hat, 45 Prozent für die ÖVP wären „sensationell“, liegt an den Spekulationen, wer die 2013 von Frank Stronach eroberten rund zehn Prozent erhalten würde. Fast alles wohl die Blauen, wurde angenommen. Da Stronach aber vor allem Proteststimmen erhalten hatte, konnte Mikl-Leitner im letzten Moment vom Nachlass des Austro-Kanadiers einiges abzweigen. Stronach ist stockkonservativ, aber kein nationaler Rechtspopulist.

Die Bremsspur in Niederösterreich dürfte den Freiheitlichen bei den nächsten Landtagswahlen Probleme bereiten, weil es in den nächsten Tagen und Wochen zu internen Reibereien über die Frage der Vergangenheitsbewältigung kommen dürfte. Nichts hassen Wählerinnen und Wähler mehr als Streitereien.

Hoffnung keimt bei den Grünen auf. Denn sie haben nicht nur den Wiedereinzug in den Landtag geschafft, sondern mit mehr als sechs Prozent mehr als Optimisten glauben konnten. Das ist noch kein Persilschein für anhaltenden Erfolg, aber ein passabler Rückenwind.

Gerfried Sperl
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