Kompromissloser Neutöner: Komponist
Otto M. Zykan ist 71-jährig verstorben

Sprachjongleur kreierte die "humanic"-TV-Spots

Zykan galt als vielfältiger Künstler, als "kompromissloser Neutöner", als kreativer Kopf, der die Konventionen von Musik und Konzertbetrieb ebenso in Frage stellte wie die herkömmlichen Gattungsgrenzen: Er komponierte Opern, Konzerte, Chansons, Bühnen- und Filmmusik, betätigte sich als Sprachjongleur und kreierte mit den "humanic"-TV-Spots eine der ungewöhnlichsten und erfolgreichsten österreichischen Werbekampagnen der vergangenen Jahrzehnte mit.

Otto M(atthäus) Zykan, der sich später zeitweise auch Otto J(unger) M(eister) Zykan nannte, wurde am 29. April 1935 in Wien geboren. Seinen ersten größeren Erfolg als Komponist feierte er 1966 mit der Oper "Singers Nähmaschine ist die beste", die er 1973 unter dem Titel "Genoveva und die Meistersinger" neu fasste. Gemeinsam mit Regisseur Franz Novotny sorgte Zykan 1977 für einen Skandal mit "Staatsoperette", einem satirischen TV-Film über die Geschichte der Ersten Republik. 1980 wurde die Oper "Kunst kommt von Gönnen" uraufgeführt, 1986 beim steirischen herbst in Zykans eigener Regie sein so genanntes Theater für ein Opernhaus mit dem Titel "Auszählreim".

Bei den Wörthersee Classics soll am 14. Juni Zykans Werk "Ave Schwermut", das er im Auftrag des Wiener Mozartjahres 2006 verfasst hat, uraufgeführt werden.

(apa/red)