Kritik an Elefantenjagd

Zehntausende Spanier nehmen dem WWF-Ehrenpräsidenten seine Aktion übel

Nach seinem Unfall bei einer Elefantenjagd schlägt Spaniens König Juan Carlos eine riesige Welle der Kritik entgegen. Zehntausende haben den Monarchen aufgefordert, die Ehrenpräsidentschaft der spanischen Sektion der Tierschutzorganisation WWF niederzulegen. Bisher unterzeichneten bereits 40.000 Menschen eine entsprechende Online-Petition.

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König Juan Carlos - Kritik an Elefantenjagd

Juan Carlos liegt weiterhin in einem Madrider Krankenhaus, wo er sich von einer Hüftoperation erholt. Nach Medizinerangaben hatte sich der 74-Jährige am Freitag in Botswana die Hüfte gebrochen. Der Palast bestätigte zwar nicht, dass der König zur Elefantenjagd in dem afrikanischen Land war, dementierte entsprechende Berichte jedoch auch nicht.

König um Schadensbegrenzung bemüht
Der Monarch ist angesichts der anhaltenden Kritik um Schadensbegrenzung bemüht. Unmittelbar nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wolle Juan Carlos am Freitag gemeinsam mit Ministerpräsident Mariano Rajoy beraten, wie den Vorwürfen begegnet werden solle, berichtet die Tageszeitung "El Mundo".

In vielen Kommentaren werden dem König Verantwortungslosigkeit und Gefühllosigkeit vorgeworfen. Die rechtsliberale Zeitung "El Mundo" spricht von einer "unverantwortlichen Reise, die zum falschen Zeitpunkt statt gefunden hat". Der linke Parlamentarier Gaspar Llamazares meint, das Königshaus habe mit dem Jagdausflug gezeigt, dass es ihm an Sensibilität fehle in einer Zeit, in der viele Spanier nicht wüssten, wie die Zukunft ihrer Kinder aussehen werde.

Kostspielige Afrika-Safari
Vor wenigen Wochen hatte sich Juan Carlos tief besorgt gezeigt über die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Derzeit ist fast jeder zweite Spanier unter 25 Jahren ohne Job. Nach Ansicht der Zeitung "El Pais" hätte Regierungschef Rajoy den König dazu bringen müssen, die kostspielige Safari-Reise in Afrika abzusagen.

Der Regierungschef des spanischen Baskenlandes, Patxi Lopez, sagte, "es wäre nicht schlecht", wenn der König sich bei den Bürgern entschuldigen würde. Juan Carlos habe zwar wie alle anderen Menschen ein Recht auf ein Privatleben. "In diesen Zeiten gibt es jedoch gewisse Dinge, die die Bürger nicht verstehen, und eins davon ist diese Reise", sagte Lopez. Der Chef der Sozialisten in Madrid, Tomas Gomez, ging in seiner Kritik noch weiter und rief den König dazu auf, er solle seiner Verantwortung als Staatschef nachkommen oder abdanken.

Wie "El Pais" berichtete, besteht innerhalb der regierenden Volkspartei (Partido Popular/PP) und der sozialistischen Opposition große Sorge um einen Verlust des Ansehens des Königs im In- und Ausland. Mit seinem teuren und umstrittenen Hobby gibt Juan Carlos nach Meinung vieler Spanier ein schlechtes Vorbild ab.

Bardot: König "Schande Spaniens"
Die Tierschützerin Brigitte Bardot zeigt sich in einem offenen Brief an Juan Carlos "entsetzt und schockiert" über dessen Elefanten-Safari. Ein solches Verhalten sei "unanständig, abstoßend und unwürdig" für eine Persönlichkeit von dessen Rang, schreibt die Ex-Filmikone und Unterstützerin der rechtsextremen "Front National" in Frankreich in einem von ihrer Stiftung veröffentlichten Brief. Damit sei der Monarch "nicht mehr wert als ein Wilderer" und mache sich zur "Schande Spaniens".

Der Jagdausflug des Ehrenpräsidenten der nationalen Sektion der Umweltorganisation WWF war erst nach dem Unfall bekanntgeworden. Der 74-Jährige wurde am Wochenende in einer Madrider Klinik operiert, nachdem er im Safari-Camp über eine Stufe gestolpert war. Juan Carlos hat sich vor allem beim Sport mehrfach verletzt. Der König ist nicht nur ein leidenschaftlicher Jäger, sondern auch ein großer Segel- und Skifreund.

Kommentare

Unglaubwürdiger WWF wenn der WWF dem Elefatenmörder NICHT die "Ehrenpräsidentschaft" ABERKENNT verliert er in meinen Augen seine Natur- und vor allem TIER-SCHÜTZENDE GLAUBWÜRDIGKEIT.

An den WWF: TRENNEN sie sich von dem TierMÖRDER
die Untertanen HUNGERN und er SCHMEISST das Geld für das TÖTEN von unschuldigen Tieren raus. PFUI

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