Koalition - Kritik an möglichem Ende für Bildungsforschungsinstitut

Hammerschmid zieht derzeitige Organisationsstruktur vor

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Für Hammerschmid bietet das Bifie "wissenschaftliche Begleitung an, die wir dringend brauchen". Bei Testungen wie der von Institut u.a. durchgeführten PISA-Studie sei neben Expertise auch vor allem "Objektivität und Neutralität" gegeben. "Deshalb gefällt mir die Struktur, wie sie bisher ist, schon recht gut", so die scheidende Ministerin. Bifie-Direktorin Claudia Schreiner wollte dagegen bei der Präsentation der PIRLS-Lesestudie nichts zu den schwarz-blauen Plänen sagen.

Gegen eine Auflösung des Bifie spricht sich die Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) aus. Österreich brauche wie andere OECD-Staaten auch "eine von der Bildungsadministration getrennte und nicht unmittelbar weisungsgebundene Qualitätsagentur für das Bildungswesen, deren Aufgaben darin bestehen, die Qualität des Bildungswesens laufend national und international vergleichend zu beobachten, zur ihrer Sicherung beizutragen und Expertise für die Beratung von Bildungspolitik und Bildungsadministration zu entwickeln und bereitzustellen", hieß es in einer Aussendung. Statt einer Auflösung des Bifie sollte lieber dessen Unabhängigkeit gestärkt werden - gerade vor dem Hintergrund des von ÖVP und FPÖ geplanten Ausbaus von standardisierten Testungen brauche man das Know-How des Instituts.

Das Bifie war neben der Durchführung von Studien im Bildungssystem zunächst auch für die Konzeption und Durchführung der Zentralmatura zuständig. Heuer wanderten die am Standort Wien angesiedelten Zentralmatura-Agenden aber in die Zuständigkeit des Bildungsministeriums. Der Status des Salzburger Standorts, der neben den internationalen Leistungsstudien auch die Erhebung der Bildungsstandards durchführt und den nationalen Bildungsbericht erstellt, war von der letzten Reform nicht betroffen.

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