Kleine Einkaufsstraßen verlieren an Be-
deutung: Passantenzahlen & Umsätze sinken

Trend geht zu innerstädtischen Einkaufszentren Nur 20 überregionale Einkaufsstraßen in Österreich

Kleine Einkaufsstraßen verlieren zu Gunsten von überregionalen Shopping-Meilen und Einkaufszentren dramatisch an Bedeutung. Weniger als 10 Prozent aller Geschäftsstraßen in Österreich können sich langfristig durchsetzen und an Passantenzahlen und Umsätzen zulegen. Von überregionaler Bedeutung sind laut einer Studie von RegioPlan lediglich 20 Einkaufsstraßen in ganz Österreich.

Der Konsument von heute wolle am besten so viel wie möglich auf einmal erledigen. Je größer die Handelszone, umso besser könne dieser Wunsch erfüllt werden - es gebe mehr Auswahl, einen besseren Branchenmix und meist längere und vor allem einheitliche Öffnungszeiten, geht aus der Studie hervor. Daher werde es in Österreich längerfristig weniger Einkaufsstraßen und Shopping Center geben, diese werden aber größer und bedeutender.

In zehn Jahren gleiches Erscheiungsbild
Durch die ständig wachsende Reizüberflutung orientieren sich Konsumenten gerne an bekannten Symbolen und bevorzugen Geschäfte, bei denen sie wissen, was sie erwartet. In zehn Jahren werden alle Top-Geschäftsstraßen in Österreich dasselbe Erscheinungsbild haben - die gleichen Branchen, die gleichen Unternehmen, die gleiche Auswahl, so die Erwartung der Studienautoren. Bereits jetzt liege der Verkaufsflächenanteil der Filialisten bei 62 Prozent, Tendenz steigend.

Wichtigste Branche: Bekleidungshandel
Die wichtigste Branche ist der Bekleidungshandel mit 33 Prozent Verkaufsflächenanteil in den Top-20 Geschäftsstraßen, die Gastronomen haben im Vergleich die höchsten Flächenzuwächse gehabt, verfügen aber nur über einen Anteil von 6 Prozent. Der Möbelhandel an zweiter Stelle mit 10 Prozent Anteil hat zwar viel Verkaufsfläche, aber wenige Standorte, ähnlich der Elektrohandel mit 8 Prozent Anteil.

Innerstädtische Einkaufszentren im Trend
Nachdem innerstädtische Verkaufsflächen sehr begehrt sind, das Angebot an neuen Flächen aber begrenzt ist, liegen innerstädtische Einkaufszentren im Trend. Seit 2004 ist die Verkaufsfläche in den Top-20-Geschäftsstraßen um 70.000 m2 gestiegen, 60 Prozent davon sind auf Shopping Center zurückzuführen. Aufgewertet werde dadurch auch die ganze Einkaufsstraße, hieß es.

Graben vor Mariahilfer Straße
Bei den Top-5-Geschäftsstraßen nach Passantenfrequenzen in Österreich hat laut aktueller RegioPlan-Studie der Graben in Wien erstmals die Mariahilfer Straße vom Thron verdrängt, gefolgt von der Kärntner Straße auf Rang 3. Auf Platz 4 etwas abgeschlagen rangiert die Landstraße in Linz und auf Platz 5 die Favoritenstraße in Wien.

(apa/red)