Svindal nicht zu schlagen

Norweger siegt beim Auftakt zum Kitzbühel-Wochenende - Matthias Mayer auf Platz 2

Aksel Lund Svindal ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat mit dem Super-G seinen ersten Kitzbühel-Sieg gefeiert. Der Norweger gewann bei seinem 20. Weltcup-Erfolg 0,13 Sekunden vor dem sensationellen Österreicher Matthias Mayer (22) und 0,40 vor Weltmeister Christof Innerhofer (ITA). Mayer landete erstmals in seiner jungen Karriere auf einem Weltcup-Podest und hat damit seinen WM-Startplatz in Schladming sicher.

von Aksel Lund Svindal, Sieger des Super-G in Kitzbühel 2013 © Bild: APA/EPA/Techt

Der vierte Saison-Super-G ging nach nächtlichem Schneefall bei bedecktem Himmel und keiner guten Sicht über die Bühne. Es war dennoch ein gewaltiger Auftakt für den alljährlichen Abfahrts-Saisonhöhepunkt am Samstag, der bei Kaiserwetter in Szene gehen soll. Für Österreich, das von den nun 13 Super-G-Rennen auf der Streif acht gewonnen hat, ging zumindest die Dauer-Podestplatzserie weiter.

Und jetzt die WM

Dass Mayer in seinen 40. Weltcup-Rennen ausgerechnet beim Kitz-Debüt das erste Podest schaffte, überraschte aber doch. "Ich wollte einmal g'scheit Gas geben, das ist heute gut gelungen", freute sich der Sohn des zweifachen Silbermedaillen-Gewinners Helmut Mayer. "Wenn man weiß dass man es drauf hat, muss man es auch zeigen", sagte der Youngster im Ziel. "Es läuft schon die ganze Saison ganz gut, jetzt freue ich mich auf die WM."

Dort könne er nun zu den Medaillenkandidaten zählen. "Schladming liegt mir sehr gut. Das wird aber ein ganz eigenes Rennen", wiegelte Österreichs aktuell stärkster Super-G-Läufer ab.

Svindals Kitz-Sieg hilft für Legenden-Status

Nur an Svindal gab es für den Afritzer am Freitag kein Vorbeikommen. Mit den Plätzen 1-2-1-1- ist der Norweger jetzt schon Saisonkönig in der zweitschnellsten Alpin-Disziplin. Auf dem Weg zu einer Skilegende müsse man auch einen Kitz-Sieg im Portefeuille haben, hatte der Norweger stets beteuert. Auf den Landesrekord von Kjetil Andre Aamodt (21) fehlt ihm jetzt nur noch ein Sieg. Der kann schon am Samstag passieren, denn nach zwei Trainingsbestzeiten ist Svindal dort noch größerer Favorit.

Zudem ist Svindal "Double-Spezialist". In Lake Louise gewann er Abfahrt und Super-G, in Beaver Creek belegte er zwei Mal Platz zwei. "Es herrscht schon viel Druck an diesem Wochenende. Die Strecke ist brutal, die ganze Atmosphäre hier ist enorm. Die Frage nach meinem ersten Sieg kam in jedem Interview", sagte Svindal nach seinem Premieren-Triumph im Ski-Mekka. "Das jetzt ist jetzt sehr, sehr schön. Jetzt ist der Druck für die Abfahrt etwas weniger."

Lob kam auch vom letzten Kitz-Double-Sieger, dem zurückgetretenen Schweizer Didier Cuche: "Aksel ist ein glaubwürdiger Sieger. Und Mayer hat's drauf!"

Für die WM hat sich niemand aufgedrängt

Mayer blieb allerdings der einzige ÖSV-Starter in den Top-Ten, womit die WM-Nominierung für Cheftrainer Mathias Berthold nicht leichter geworden ist. Mit Georg Streitberger (11.), Romed Baumann (12.), Hannes Reichelt (14.) und Klaus Kröll (16.) blieben auch einige Renn-Mitfavoriten "zweistellig.". Mayer-Landsmann Max Franz schied im ersten Super-G nach dem USA-Crash aus und Benjamin Raich kam in seinem 400. Weltcuprennen über Platz 25 nicht hinaus, womit die Chance auf das WM-Ticket wohl endgültig weg ist.

Vor allem Kröll und Reichelt ärgerten sich nach starken Leistungen in den Abfahrtstrainings sehr. "Ich bin heute einfach schlecht Ski gefahren. Das war ein Wachrüttler für die Abfahrt, ich muss das am Samstag definitiv besser machen", sagte Reichelt. "Meine heutige Linienwahl war richtig deppert." Kröll rätselte: "Kein Fehler, das ist schwer erklärbar. Aber bei so einem Schnee und diesen Temperaturen läuft's nicht wirklich", hoffte der Steirer auf kältere Temperaturen am Samstag.

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