Der Familienauslöscher

Ein Tiroler tötet scheinbar aus dem Nichts fünf Menschen in Kitzbühel. Das angebliche Motiv: Eifersucht. Aber das ist nicht einmal die halbe Wahrheit

von Kitzbühel - Der Familienauslöscher © Bild: Ricardo Herrgott/News

Das Haus, in dem vergangenen Sonntagmorgen fünf Menschen starben, ist umringt von saftigen Weidewiesen. Vor der Einfahrt plätschert ein Bach, hinter dem Gartenzaun grasen Kühe. Die Glocken der Tiere läuten. Die Polizei hat ein Absperrband um das Grundstück der Familie H. gezogen. Trauerkerzen und Rosen stehen vor der Einfahrt. Es werden täglich mehr. Kitzbühel trauert um die Toten und ist wütend auf den mutmaßlichen Täter Andreas E. (25).

Wer ist dieser junge Mann, der eine Familie und einen Freund der Tochter tötete? Warum diese Aggression gegen so viele Menschen? News sprach mit Bekannten des mutmaßlichen Täters, Nachbarn und besorgten Eltern. Sie zeichnen ein Bild der Aggression. Ein Bild, das hätte warnen können.

Keine heile Kitzbühel-Welt

Andreas E. ist 25 Jahre und stammt aus Kitzbühel. Er besucht die Hauptschule, arbeitet später bei unterschiedlichen Baufirmen. Er wächst in einer scheinbar normalen Familie auf: Mutter, Vater, zwei Söhne. Seine Eltern besitzen ein gepflegtes Einfamilienhaus mit Blick auf den Wilden Kaiser. Ein Gartenzwerg und ein paar Pflanzen schmücken den Eingang. Es gibt eine Garage und eine Gartenhütte. Weiße Vorhänge verhindern den Blick ins Innere. Der Bürgermeister von Kitzbühel, Klaus Winkler, beschreibt die Familie als "bekannt und angesehen". Die Eltern sowie der Bruder seien ehrenamtlich bei der Wasserrettung tätig. "Sie sind integriert und helfen bei verschiedenen Veranstaltungen", beschreibt der Bürgermeister.

So weit die heile Kitzbühel-Welt. Dass dies nur die halbe Wahrheit ist, wird schnell klar, wenn man mit Bekannten von Andreas E. spricht. Sie geben Auskunft, wollen aber anonym bleiben. Zu groß ist die Angst, dass sie als Verräter in ihrem Freundeskreis gelten. Aber: Sie wollen es nicht auf sich sitzen lassen, dass sie eine Jugend seien, die mit Zurückweisungen nicht zurechtkomme. Das wollen sie klarstellen. "Nicht jeder in Kitzbühel läuft Amok, weil er eifersüchtig ist", sagt ein Weggefährte von Andreas E. Im Gegenteil, Andreas E. sei schon vor Jahren durch aggressives Verhalten aufgefallen.

Den ganzen Artikel lesen Sie im aktuellen News Nr. 41/19

Kommentare

Mailyn P.

Die wenigen, mit Balken gezeigten Fotos zeigen einen jungen Mann, der sehr deutlich zeigen will, dass er ein "Mann" ist (wie jenes mit der Zigarette). Irgendwann wird es der Freundin gereicht haben....

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