Pizza, baked in Vienna

Hingehen oder auslassen? Wiens neuer In-Italiener "Kitch" setzt auf Pizza & Style

von Kitch Pizzeria in Wien © Bild: Mato Johannik

Einen feinen Restaurant-Mix gibt es rund um den Stubenring schon länger, seit einigen Monaten wird dem Viertel aber kulinarisch frischer Wind eingehaucht. "Mercado" und "Comida" sehen sich nun in direkter Nachbarschaft von Tim Mälzers "Salon Plafond" und dem neuen In-Italiener "Kitch". Letzterer hat erst vor zwei Wochen den Pizzaofen angeworfen und ist seither durchgehend ausgebucht. Wer bisher auf die Alltime-Favorites "Pizza Mari", "Pizzaquartier" oder "Pizzeria Riva" schwörte, muss schließlich sicher gehen, ob die "Kitch"-Pizzen nicht den bisherigen Lieblingen den Rang ablaufen könnten.

Kitch - Pizzeria in Wien
© Mato Johannik

So viel sei gleich gesagt: Neu erfunden wird die Pizza hier natürlich nicht. Aber: Sie schmeckt großartig. Was einerseits an der zum Teil überaus kreativen Zusammenstellung der Beläge liegt, andererseits an den Künsten von Carmine Chilento. Der aus Battipaglia stammende Pizzameister versteht sein Handwerk. Seine Teige sind in der Mitte dünn genug, um Sugo, Artischockencreme & Co. nicht die Show zu stellen, und am Rand flaumig dick - genau so, wie es sein soll. Den in Wien leider unterrepräsentierten "Pizze bianche" (weiße Pizzen ohne Tomatensauce) wird auf der "Kitch"-Karte angenehm viel Platz eingeräumt. Hierzulande eher selten (auf Pizzen) anzutreffende Zutaten wie Salsiccia, Oktopus oder Räucherlachs ergänzen die Klassikerfraktion ála San Daniele Schinken, Büffelmozzarella und Rucola.

Kitch - Pizzeria in Wien
© Mato Johannik Carmine Chilento

Damit es zu keinen Qualitätsschwankungen kommt, ist Chilento momentan im Dauereinsatz am Pizzaofen. Ein Kompagnon wird gerade angelernt. Wenn der einsatzbereit ist, sollen sowohl Öffnungszeiten als auch die Karte (etwa um Pizzen mit Wildfanggarnelen) erweitert werden. Das "Kitch" ist zudem nur der erste Streich. Gleich nebenan soll Ende März ein weiteres Restaurant der "Kitch"-Macher und an beiden Locations in den Kellerräumlichkeiten ein Club eröffnet werden. Dinner oben, Feiern unten - soweit die Pläne, die in der Wiener Innenstadt durchwegs gut ankommen könnten.

Kitch - Pizzeria in Wien
© Mato Johannik

Die Pizzen sind also empfehlenswert, das Service überaus bemüht und die Weiterentwicklung im Laufen. Gibt es am "Kitch" gar nichts auszusetzen? Doch, da war noch was... Das Ambiente ist perfekt durchgestylt, was man offensichtlich auch sehen soll. Klartext: Es ist ganz schön hell im "Kitch", was einerseits ordentlich cool und urban wirkt, aber halt auch den Gemütlichkeitsfaktor etwas schmälert. Bei so vielen stylischen Lampen auf 140 Quadratmetern ist in Sachen Lichtkonzept noch spürbar Raum nach oben. Preislich hat man sich eher an der Nachbarschaft im Ersten Bezirk als an der italienischen Konkurrenz orientiert. Die Durchschnittspizzen liegen zwischen 12,50 und 14 Euro, ausgefallenere Kreationen dürfen dann schon mal 17 Euro oder mehr kosten.

Kitch - Pizzeria in Wien
© Mato Johannik

Unser Tipp: Wenn man auf hip-modernes Ambiente steht, ist das "Kitch" auf jeden Fall einen Besuch (oder mehrere) wert. Wer dort Platz nimmt, sollte aber bitte nicht Pizza Margherita & Co. bestellen, sondern ein bisschen mehr Wagemut mitbringen. Die Klassiker bekommt man schließlich auch in der bisherigen Lieblingspizzeria. Ohne "In-Italiener-Innenstadt"-Aufpreis.

Kitch
Biberstraße 8, 1010 Wien
Montag bis Samstag 11.30-14.30 und 17.30-23.00
01/512 05 51 11
www.kitch.at

Kommentare

... & schaut aus, wie wenn man nicht mal satt davon wird! Naja, gehe ich liebe zu meiner Stamm-Pizzerei!

Eine Pizza für € 14,- ist eine Mezie, wenn man bedenkt, dass man dort auch gleich sein Italienisch vervollkommnen kann. Z.B. mit der Aufschrift GOT BAKED IN VIENNA.




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