Pfingsten: Was feiern
wir heute eigentlich?

Langes Wochenende! Aber was ist der Hintergrund des christlichen Fests?

Neben Weihnachten und Ostern ist Pfingsten das dritte bedeutende Fest des christlichen Jahreskalenders. Der Name geht auf das griechische Wort "Pentecoste" zurück und bedeutet: der fünfzigste Tag. Pfingsten wird also 50 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert.

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Was wird gefeiert?

Die Kirche feiert am Pfingstfest das Kommen und Wirken des Heiligen Geistes. Es soll daran erinnern, dass Jesus bei der Kirche und durch sie bei der Menschheit in der Gestalt des Heiligen Geistes verbleibt.

Der Heilige Geist ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu in der Geschichte lebendig zu halten. Die Bibel spricht vom Heiligen Geist in vielen Bildern. Sie wählt dafür ein Wort, das zugleich "Atem, Hauch, Wind" heißt. Sein Wirken wird unter anderem wie "Feuer" oder "lebendiges Wasser" beschrieben.

Wo liegen die Ursprünge des Feiertages?

Die Wurzeln des heutigen Pfingstfestes liegen im Judentum, das ursprünglich ein Erntedankfest feierte. Zur Zeit Jesu wurde dieses Fest auch auf die Geschichte des Volkes Israel, im Besonderen auf Gesetzgebung bzw. Bundeserneuerung bezogen.

Vom zweiten Jahrhundert an gibt es Hinweise, dass Christen ein eigenes Fest feierten, das sich inhaltlich an den Berichten der Apostelgeschichte orientiert. Im vierten Jahrhundert setzte sich das Pfingstfest, das bis dahin mit Christi Himmelfahrt zusammenfiel, als eigenständig durch.

Welche Pfingstbräuche gibt es?

Die Pfingstbräuche haben häufig mit dem christlichen Festgedanken von der Herkunft des Heiligen Geistes nicht viel zu tun. Sie sind zum großen Teil eigentlich Frühlings- und Maibräuche. Bis heute werden überall die Kirchen mit frischem Grün ("Maien") geschmückt. Weiters gibt es den Brauch, vor den Häusern und in den Fenstern Birkenzweige aufzustellen. Auf diesen soll sich der Heilige Geist niederlassen, um den Menschen seine Gnade zu bringen.

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Früher wurde die Herabkunft des Heiligen Geistes sehr handfest zelebriert: Vom "Heiligengeistloch" im Kirchengewölbe wurde eine Taube herabgelassen. "Aufgeputzt wie ein Pfingstochse" heißt es noch heute und bezieht sich auf die festlich geschmückten Rinder und anderen Tiere. In der Steiermark ist der Brauch des "Pfingstschnalzen" (Peitschenknallen) der Burschen am Samstag nach wie vor üblich. Wer am Sonntag zu spät aus den Federn kommt, gilt als "Pfingstluken, Pfingstnigl, Pfingstlümmel oder Pfingstochs". Ledige Mädchen müssen den "Pfingstlotter" fürchten, eine Strohpuppe, die sehr anzüglich geschmückt sein kann.