Dinosaurier, Erotik und Hader:
Das hat das Kinojahr 2018 zu bieten

Dafür zahlt es sich aus, im kommenden Jahr ins Kino zu gehen

Die abermalige Rückkehr der Dinosaurier oder die Erotik-Story rund um Christian Grey sind die vorprogrammierten Kassenschlager des kommenden Kinojahres. Doch es gibt noch einiges mehr, wofür sich ein Kinobesuch lohnt. Hier die Highlights des Filmjahres 2018.

von Shades of Grey Befreite Lust © Bild: © Universal Pictures

Downsizing

In Alexander Paynes neuem Film lassen sich Menschen schrumpfen, um ein besseres Leben zu führen. "Downsizing" beginnt als satirisches Kleinod und endet als erschöpfendes Moralstück, das zu Sozialbewusstsein auffordert. Das Werk mit Christoph Waltz in einer Hauptrolle, das bereits in Venedig und der Viennale zu sehen war, kommt nun endlich regulär in die heimischen Kinos. (Start: 18. Jänner)

Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe

Jetzt sind sie also verheiratet, Anastasia Steele und ihr Millionär, Christian Grey. Alles gut, oder doch nicht? Schon bald nach dem „Ja“-Wort kauft Christian für das frisch vermählte Paar eine Villa – allerdings ohne seine Frau vorher gefragt zu haben. Noch dazu ist die Architektin eine hübsche Blondine, die dem reichen Ehemann offensichtliche Avancen macht und das vor seiner frisch angetrauten Frau. Anastasias Eifersucht und Zweifel lassen nicht lange auf sich warten. Außerdem taucht jemand aus der Vergangenheit auf, der nicht gerade gern gesehen ist. Das romantische wie actionreiche Finale von "Shades of Grey" wird die Herzen am Valentinstag höher schlagen lassen, wenn es im Kino anläuft. (Start: 8. Februar)

Alles Geld der Welt

„Alles Geld der Welt“ erzählt die Geschichte der spektakulären Entführung des reichen Erben John Paul Getty III. nach, der sich 1973 fünf Monate in der Hand skrupelloser Entführer befand. Sein Großvater hatte sich zunächst geweigert, das Lösegeld zu bezahlen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, schnitten die Mafia-Kidnapper Getty sogar das rechte Ohr ab. Der Film von Ridley Scott machte im Vorfeld vor allem durch Kevin Spacey Schlagzeilen, der nach den Vorwürfen der sexuellen Belästigung aus dem Film geschnitten wurde. Die Szenen mit Spacey als Ölmilliardär Jean Paul Getty wurden mit Christopher Plummer nachgedreht. Weitere Stars des Films sind Michelle Williams und Mark Wahlberg. (Start: 16. Februar)

The Shape of Water

Es ist eines der ungewöhnlichsten Kinomärchen für Erwachsene der vergangenen Jahre: In "The Shape of Water" erzählt Regisseur Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") von der eigentlich unmöglichen Liebe zweier Außenseiter in den 1960ern. In einer geheimen Forschungsstation der US-Regierung verliebt sich die stumme Putzfrau Eliza (Sally Hawkins) in den dort gefangen gehaltenen Amphibienmann (Doug Jones) - den der diabolische Abteilungsleiter Strickland (Michael Shannon) allerdings töten und sezieren lassen will. Eliza muss also einen Plan entwickeln. Beim Filmfestival Venedig wurde das bildgewaltige Werk des Mexikaners del Toro mit dem Goldenen Löwen als bester Film ausgezeichnet - und die Oscars stehen ja noch aus...(Start: 16. Februar)

Arthur & Claire

Neues aus Österreich gibt es im März: Josef Hader spielt in „Arthur & Claire“ einen krebskranken Mann, der sich in Amsterdam in eine Sterbeklinik legen möchte. "Ich komme jetzt in das Rollenfach der älteren, schwer kranken Herren", sagt Hader, der sich in der "Zeit" als "gemäßigter Hypochonder" geoutet hat und dort bekannte: "Krankheiten sind faszinierend." (Start: 16. Februar)

Lucky

„Lucky“ eröffnete die letztjährige Viennale. Der mild-melancholische Film ist eine Verbeugung vor dem Charakterdarsteller Harry Dean Stanton, der vor kurzem im Alter von 91 Jahren verstarb. „Lucky“ ist ein weises Regiedebüt von John Carroll Lynch, das vom einsamen Wolf und Freigeist Lucky erzählt, der alleine in einem abgeschiedenen Wüstenstädtchen mitten im Nirgendwo des US-amerikanischen Südwestens lebt und dessen tägliche Routine von einem kleinen Schwächeanfall durchbrochen wird. Dieser bringt dem Greis erstmals zu Bewusstsein, dass er sterben wird und er setzt sich mit seinem Ende auseinander. Die Parallelen zwischen Stanton und seiner Figur sind dabei evident und Lynch errichtet ihm ein filmisches Denkmal. (Start: 7. März)

Solo: A Star Wars Story

Und wieder ein neuer Film aus dem „Star Wars“-Universum. Dieses Jahr wird die Auskoppelung „Solo: A Star Wars Story“ die Fans des Weltraumepos erfreuen. Der Fokus liegt dabei auf Han Solo (Harrison Ford in den alten Filmen), dem beliebten Begleiter Luke Skywalker. Es geht dabei um das Leben des jungen Han Solo, bevor er Skywalker traf. Alden Ehrenreich spielt den jungen Schmuggler Han Solo, auch "Game of Thrones"-Star Emilia Clarke, Woody Harrelson und Paul Bettany sind mit von der Partie. Regie führte Ron Howard. (Start: 24. Mai)

Nicht von schlechten Eltern

Bei der Viennale unter dem Titel „Cry Baby, Cry“ Premiere gefeiert, kommt am 23. März der Dokumentarfilm von Antonin Svoboda regulär ins Kino. Der Film erhielt am Festival – von den wenigen Fans – viel Applaus, zu Recht. „Nicht von schlechten Eltern“ zeigt drei Familien mit neugeborenen Babys bei der Therapie. Ihre Probleme sind unterschiedlich, Levi hat keinen Schlaf-Wach-Rhythmus, Konrad ist ein „Schreibaby“ und Lotta tendiert zur Selbstverletzung und ist ständig in Unruhe. Drei Jahre lang hat Svoboda die Familien bei ihrer Therapie mit dem deutschen Körperpsychotherapeuten Thomas Harms begleitet und liefert nach 86 Minuten überraschende wie überaus interessante Erkenntnisse. Im Endeffekt geht es nämlich viel weniger darum, die Probleme dieser „Problemkinder“ zu lösen, als vielmehr das Miteinander in den Familien zu betrachten, die Ursachen herauszufinden und die - zumeist - äußerst traumatischen Geburtsvorgänge erst einmal aufzuarbeiten. Nicht selten stellt sich im Verlauf dieser Therapie die Frage, wer in diesen Geflechten eigentlich das hilfesuchende Baby ist und nicht selten sind es alle Betroffenen. Ob jedoch regulär mehr Zuschauer den Weg ins Kino finden, ist fraglich, denn „die, die es betrifft, haben keine Zeit, die die Schwanger sind, hoffen, dass es sie nie betreffen wird und die, die es überstanden haben, wollen nichts mehr davon hören“, reüssierte Svoboda wohl nicht ganz zu Unrecht bei der Premiere. (Start: 23. März)

Jurassic World – Das gefallene Königreich

Die Dinos kommen wieder. Im mittlerweile bereits fünften Teil einer der erfolgreichsten Hollywood-Filmreihen, geht es den Urzeitlern an den Kragen - droht nach den Zerstörungen des Vergnügungsparks "Jurassic World" nun doch die ganze Insel unterzugehen, nachdem der örtliche Vulkan ausbricht. Dinosauriertrainer Owen Grady (Chris Pratt) wird deshalb von Parkmanagerin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) auf Rettungsmission geschickt, um die bedrohten Arten zu evakuieren. Und dabei geht - wen wundert's - einiges schief. Regie führt der noch eher unbekannte Spanier Juan Antonio Bayona, der dafür auf ein Budget von 260 Millionen Dollar und mit Chris Pratt und Jeff Goldblum wieder auf die Standardbesetzung zurückgreifen kann. Der programmierte Sommerhit. (Start: 7. Juni)

Mamma Mia! Here we go again

Meryl Streep schwingt wieder die Hüften, nachdem sie bereits in dem unerwarteten ABBA-Kinoerfolg "Mamma Mia!" mit Musicalsequenzen und emotionalen Gesangseinlagen reüssierte. Zehn Jahre später folgt nun die Fortsetzung, für die neben Streep erneut Pierce Brosnan, Colin Firth und Stellan Skarsgard verpflichtet werden konnten. Auch Amanda Seyfried als Sophie ist wieder mit an Bord - und diesmal schwanger. Zur Unterstützung lädt sie einige Frauen auf die griechische Insel, darunter auch ihre Großmutter (gespielt von Popstar Cher). Die erzählen der werdenden Mutter Geschichten aus den wilden 1970er-Jahren - wieder untermalt von einem Best-of der ABBA-Hits. (Start: 19. Juli)

The Killing of a Sacred Deer"

Der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos hat mit "The Lobster" bereits einen der ungewöhnlichsten und besten Filme der vergangenen Jahre vorgelegt. Das Nachfolgewerk "The Killing of a Sacred Deer" kommt nun als wuchtige Tragödie griechischen Ausmaßes daher. In deren Zentrum stehen der Chirurg Steven (Colin Farrell) und seine Familie, die sich einem unlösbaren Dilemma gegenüber sehen. So starb vor Jahren auf Stevens Operationstisch der Vater des Teenagers Martin (Barry Keoghan). Der beginnt ein Machtspiel in Thrillerqualität, als Stevens Kinder aus unerklärlichen Gründen mit einem Male gelähmt sind, was auch Mutter Anna (Nicole Kidman) droht. Wenn er nicht als Ausgleich für den Tod des Vaters eines seiner eigenen Familienmitglieder opfere, seien alle dem Untergang geweiht, so Martins lakonische Erklärung. Lanthimos erschafft mit seiner Parabel eine eigene Welt mit Figuren, die sich der darin herrschenden Logik gemäß verhalten. (Start: 12. Jänner)

Jupiter's Moon

Ungarn spielte am Höhepunkt des Flüchtlingsdramas 2015 eine Schlüsselrolle - und liefert mit der bildgewaltigen Kinometapher "Jupiter's Moon" nun auch eines der Schlüsselwerke zum Thema. "Underdog"-Regisseur Kornel Mundruczo verwebt in seinem Werk das Sozialdrama um den jungen Syrer Aryan Dashni (Zsombor Jeger) und den korrupten ungarischen Arzt Gabor Stern (Merab Ninidze) im Flüchtlingslager mit einer Fantasyparabel. Schließlich entdeckt Aryan, dass er nach einer Schussverletzung durch die Polizei mit einem Male fliegen kann. Während Stern das zur Gewinnmaximierung ausnutzen will, heften sich bald Polizei und Öffentlichkeit an die Fersen des außergewöhnlichen Geflüchteten mit der wundersamen Fähigkeit. Und so wird der Film zur Stunde auch ein Actionthriller - mit beeindruckenden Bildern. (Start: 27. April)