Kim Jong-un sprach mit südkoreanischer Delegation über Gipfeltreffen

"Herzlicher Empfang" und "offene Gespräche"

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Details wurden nicht genannt. Kim habe wichtige Anweisungen gegeben, "praktische Schritte" dafür zu unternehmen, hieß es lediglich vage nach den Gesprächen am Montag. Die Abgesandten hätten einen Brief von Moon an Kim übergeben.

Beide Seiten berieten sich den Berichten zufolge auch über den Abbau der militärischen Spannungen in der Region. Es sei sein fester Wille, die innerkoreanischen Beziehungen "energisch voranzutreiben und eine neue Geschichte der nationalen Wiedervereinigung zu schreiben", wurde Kim zitiert. Es habe "offene Gespräche" gegeben. Dabei sei es darum gegangen, wie die Beziehungen zwischen Pjöngjang und Seoul "aktiv verbessert" und "Frieden und Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel gewährleistet" werden könnten.

Ob dabei auch über den Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms gesprochen wurde, den Südkorea und sein Verbündeter USA entschieden fordern, wie auch über einen Dialog zwischen Pjöngjang und Washington, wurde in den Berichten nicht erwähnt. Kim, dessen Land harten internationalen Sanktionen unterworfen ist, betreibt seit Anfang dieses Jahres eine Charmeoffensive in Richtung Seoul. Anzeichen dafür, dass er auch von seinem Atomprogramm abrückt, gab es bisher nicht.

Moon hatte eine Delegation von fünf Emissären unter Leitung seines nationalen Sicherheitsberaters Chung Eui-yong auch mit der Absicht nach Nordkorea geschickt, um die kommunistische Führung in Pjöngjang und Washington an einen Tisch zu bringen. Anschließend sollen die Gesandten in die USA weiterreisen, um über das Ergebnis der Gespräche zu beraten. Es ist der ranghöchste Besuch aus Südkorea in Pjöngjang seit mehr als zehn Jahren. Es war auch das erste Mal seit seiner Machtübernahme Ende 2011, dass der Diktator hochrangige Vertreter Südkoreas traf.

Die Spannungen in der Region hatten sich 2017 deutlich verschärft, nachdem Nordkorea mehrmals Raketen sowie Anfang September eine weitere Atombombe getestet und damit gegen UNO-Resolutionen verstoßen hatte. Nordkorea kann nach eigenen Angaben jetzt das gesamte US-Festland mit Atomsprengköpfen angreifen.

Kim habe die Vertreter aus Südkorea Montag "herzlich empfangen" und ein Abendessen ausgerichtet, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.

An den Gesprächen mit den Südkoreanern nahmen den Berichten zufolge auch Kims einflussreiche Schwester Kim Yo-jong sowie der hohe Parteifunktionär und frühere Geheimdienstchef Kim Yong-chol teil. Beide hatten Südkorea zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar besucht. Kims Schwester hatte dabei auch eine Einladung ihres Bruders an Moon übergeben. Südkoreas Staatschef hatte aber zunächst zurückhaltend reagiert. Zunächst müssten die "Voraussetzungen" für ein solches Treffen geschaffen werden, hieß es.

Ein Sprecher des Pentagons sagte am Montag, man sei "vorsichtig optimistisch" über die Gespräche zwischen Nord- und Südkorea. "Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass wir die militärischen Optionen zur Verteidigung der koreanischen Halbinsel beibehalten und dass wir Schulter an Schulter mit unseren südkoreanischen Verbündeten stehen", sagte Sprecher Robert Manning.

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