Kickl soll Mitarbeitern
exorbitante Gagen gezahlt haben

Innenministeriums-Mitarbeiter erhielten laut Medienberichten teils über 10.000 Euro pro Monat

Herbert Kickl war Innenminister unter Kanzler Sebastian Kurz. Während letzterem gestern von der Liste Jetzt vorgeworfen wurde, Steuergeld über das ÖVP-Familienfest an die Firma eines Vertrauten zugespielt zu haben, berichtet „Der Standard“ nun, dass Herbert Kickl seinen Mitarbeitern im Innenministerium exorbitant hohe Gagen bezahlt haben soll.

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Überbezahlung? - Kickl soll Mitarbeitern
exorbitante Gagen gezahlt haben

Ganze 57 Mitarbeiter soll Herbert Kickl als Innenminister gehabt haben – und diese haben wohl unter dem FPÖ-Mann gut verdient. Eine interne Erhebung der Gehälter für den Monat Mai soll nun laut Bericht des „Standard“ ergeben haben, dass einige Personen darunter sogar mehr verdient haben als der damals höchste Beamte de Ministeriums, Generalsekretär, Peter Goldgruber.

Über 10.000 Euro im Monat

So bezog wohl ein Mitarbeiter des Genannten rund 13.000 Euro, ein anderer 12.000 Euro (brutto), Goldgruber selbst soll 10.389 Euro verdient haben. Das sind Gehälter, die es schon fast mit jenem von Ex-Minister Kickl selbst aufnehmen können, der 17.861,80 Euro pro Monat erhielt.
Goldgruber gab laut "Standard" die hohen Gagen zu: Vor allem am Anfang der Amtszeit sei es vorgekommen, denn da wäre sehr viel zu tun gewesen. Später sei dies aber begrenzt worden, man habe „gesehen, dass das nicht geht.“

Kickl: "Falschinformation"

Kickl selbst meldete sich gestern noch via Aussendung zu Wort und weist die „auf illegalem Weg an den Standard ergangenen Falschinformationen“ zurück. „Ein Großteil der Mitarbeiter im Kabinett hatte pauschale All-in-Verträge ohne jeden Überstundenbezug in genau derselben Höhe, wie diese für alle Kabinette geregelt sind. Manche Mitarbeiter, die als Beamte schon davor im BMI oder anderswo im öffentlichen Dienst beschäftigt waren, konnten wie bisher zu ihren – meist geringeren – Gehältern geleistete Überstunden abrechnen. Diese Überstunden werden für jedes Quartal im übernächsten Folgemonat ausbezahlt. In den im ‚Standard‘ genannten Mai-Gehältern waren demnach Überstunden für Jänner, Februar und März enthalten. Die Gehälter in den Vormonaten März und April waren also deutlich geringer, zum Teil nur ein Drittel bis die Hälfte der für Mai genannten Summen“, so Kickl.

Kickl fordert Peschorn Richtigstellung

Kickl gab weiters an, dass nach Rücksprache mit dem Redakteur der Verdacht nahe liege, dass dieser „von einem oder mehreren unbekannten Mitarbeitern des BMI gezielt und vorsätzlich falsch informiert“ worden sei und verlangte von Übergangs-Innenminister Wolfgang Peschorn eine „sofortige Richtigstellung“ sowie eine Ausforschung der „Informanten“.