Schreiduelle vor Gericht

Die Anwälte des Ex-Sturm-Präsidenten verlangen die Ablöse des Staatsanwaltes

Eine ungewöhnliche Wendung hat am Dienstag der Prozess gegen Hannes Kartnig und sieben Mitbeschuldigte aus dem Umfeld des Fußball-Bundesligisten Sturm Graz genommen. Nach längeren Schreiduellen zwischen den Parteien beantragten die Kartnig-Anwälte, den Staatsanwalt wegen Befangenheit auszutauschen. Der Richter vertagte daraufhin den Prozess bis 24. Oktober.

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Kartnig-Prozess - Schreiduelle vor Gericht

Hannes Kartnig, dem schwerer Betrug, betrügerische Krida, grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen werden, sah sich erneut mit Vertretern des Finanzamtes als Zeugen konfrontiert. Aus diesem Umfeld war seinerzeit verlautet worden, Kartnig habe 800.000 Euro im Casino verspielt. Nun ging es darum, ob alle Konten und Sparbücher des Beschuldigten in die Berechnungen der Finanz eingeflossen waren. Das konnte der Finanzbeamte nicht mit Sicherheit sagen, was Kartnig wieder einmal sehr erboste. "Sie patzen mich die ganze Zeit an, sie verbreiten Schmutz über mich. Es ist eine Frechheit, was sie sich erlauben", sagte der 59-Jährige.

Die Wogen glätteten sich, doch dann als es um Spieler-Transfers ging, eskalierte die Situation. Einer der Angeklagten, der bei einer Versicherung tätig war, mischte sich ein, ebenso Staatsanwalt Johannes Winklhofer. Richter Karl Buchgraber lächelte milde und griff nicht ein, was sich in Bezug auf den Verhandlungsfortgang bitter rächen sollte. Als nämlich Gutachter Fritz Kleiner mit seinem Vortrag beginnen wollte, stellten die Kartnig-Anwälte Richard Soyer und Michael Pacher den Antrag auf Ablehnung des Staatsanwaltes, der sich ihrer Meinung nach in der verbalen Auseinandersetzung als befangen erwiesen habe.

Urteil frühestens am 28. Oktober
Ein solcher Antrag muss dem Leiter der Staatsanwaltschaft, Thomas Mühlbacher, vorgelegt werden, der darüber dann entscheidet. "Ich bin der Meinung, dass der Herr Staatsanwalt morgen nicht mehr tätig sein sollte", erklärte Soyer in aller Ruhe. Winklhofer sprach sich nicht gegen eine Überprüfung durch den Leiter der Behörde aus und rechtfertigte sich nicht für seine Äußerungen. "Das ist meine Arbeit als Staatsanwalt", meinte er lapidar.

Nun muss der Leiter der Staatsanwaltschaft entscheiden, wer in Zukunft in diesem Prozess die Anklage vertreten wird. Die Fortsetzung wird allerdings erst ab 24. Oktober erfolgen, da sich alle Beteiligten vorher auf keinen Termin einigen konnten. Mit einem Urteil wird nun frühestens am 28. Oktober gerechnet.

Kommentare

Kattnig Das sind die üblichen Spielchen dieser Juristen um den Prozess in die Länge zu ziehen so lange wie es geht. Wem das was nützt weiss ich nicht. Jedenfalls ist doch klar das Mister Kattnig so einiges gedreht hat. Also worüber regt er sic heigentlich auf ? Je blöder er sich aufführt desto sauer wird wohl die Anklage auf ihm werden, was sich sicherlich im Urteil niederschlagen wird. Ach ja es ja noch die nächste Instanz. Dann geht der gleiche Zaube nochmals von vorne los.

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das ganze schreien hilft nichts das wird einen Schuldspruch geben der sich gewaschen hat - wärs nur bei Grasser auch so - aber wie gesagt, es gilt die Unschuldsvermutung für alle...

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Re: das ganze schreien hilft nichts Also Kartnig mit Grasser zu vergleichen ist einfach nicht zulässig, das sind zwei paar schuhe!
Bei Kartnig war wohl nicht alles sauber und ich fürchte er wird schuldig gesprochen werden. Aber ich glaube nicht das sich Hannes Kartnig persönlich bereichert hat. Über alles was er getan hat kann man unterschiedlicher Meinung sein. Sturm Graz hätte ohne ihn nicht diese Erfolge gehabt, war unter ihm seinerzeit auch einer der reichsten Vereine (wenn nicht der reichste) Österreichs, dann hat er sich übernommen, den Rest kennen wir alle. Ohne Kartnig wäre Sturm auch nie in Konkurs gegangen, das stimmt eben auch. Aber ich glaube einfach nicht das sich kartnig da persönlich bereichert hat!

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Schreiduelle Provozierte Verzögerungstaktik, clever.

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Re: Schreiduelle Irgendwo muss er die € 5000,- Jetons ja her haben...

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