"Auf spitzen Sohlen"

Bilderbuch statt Sex-Beichte: Ballerina präsentiert ihre Biografie

Wer sich von der Biografie der ehemaligen Ballerina Karina Sarkissova eine saftige "Sex-Beichte" versprochen hat, kann das Buch "Auf Spitzen Sohlen" getrost von seiner Leseliste streichen. Die Passagen über Sarkissovas erotischen Vorlieben, die im Vorfeld für mediale Erregung gesorgt haben, füllen nur wenige Absätze der Bio. Vielmehr findet sich in dem reichlich bebilderten Werk ein Querschnitt über das Leben der knapp 29-Jährigen. "Ich wollte, dass die Menschen ein anderes Bild von mir bekommen", erklärt sie.

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Manager Herbert Fechter zog bei der Präsentation der Biografie in der Wiener City dennoch gleich im Vorfeld die Sex-Notbremse: Fragen über die (bi)sexuellen Neigungen der als "Nackt-Ballerina" in die Schlagzeilen geratenen Sarkissova würden genauso wenig beantwortet werden wie ein Nachhaken bei dem kolportierten Streit zwischen der Tänzerin und dem Autor des Buches, Eric Sebach. Die vorab zitierten Sätze würden sich in der gedruckten Version auch gar nicht mehr finden, meinte Fechter. Der Autor sah das allerdings ein wenig anders: "Den Satz gibt es schon, aber ich habe nie ein Buch über die Neigungen, sondern über den Menschen Karina geschrieben."

Streifzug durch Sarkissovas Leben

Tatsächlich präsentiert sich "Auf spitzen Sohlen" auch als recht harmloser Streifzug durch das Leben der Tänzerin - von ihrer Kindheit in Russland über ihre ersten Engagements bis hin zu ihrer Karriere bei der Wiener Staatsoper. Da wohl selbst intensivst gelebte 28 Lebensjahre einer Tänzerin nicht unbedingt den Stoff für eine Schwarte hergeben, wurde die Bio mit zahlreichen Bildern versehen, die Sarkissova in so ziemlich jeder Lebenssituation zeigen, die man sich denken kann: Trauernd, betend, lachend, tanzend, springend, telefonierend, in der U-Bahn, im Auto, auf der Bühne, am Strand, beim Kochen - und natürlich nackt.

Weisheiten einer Baletttänzerin

Zwischendurch gibt die Tänzerin in der Rubrik "Also sprach Karina..." ihren Lesern auch einige Weisheiten wie "Morgens um sechs öffne ich keinem die Tür - da bin ich tot", "Frauen regieren die Welt - alles, was Männer tun, hat ihnen eine Frau zuvor ins Ohr geflüstert" oder gar "Ich hab (sic) oft Männer erlebt, die sich mir gegenüber wie eine Frau benommen haben" mit auf den Weg. Außerdem verrät sie noch, dass ihr beim Autofahren manchmal "das Wörtchen Vollkoffer" auskommt.

Will verzerrtes Bild von sich korrigieren

"Es war nicht meine Idee, über mich zu schreiben. Der Verlag beziehungsweise der Autor ist auf mich zugekommen", sagte Sarkissova. Ein großes Anliegen der Jurorin der ORF-Sendung "Die große Chance" ist allerdings, ihr doch eher schrilles Image in der Öffentlichkeit zurechtzurücken. "Das wünsche ich mir sehr, mein öffentlich ein bisschen verzerrtes Bild zu korrigieren, weil dieses Bild haben die Medien und die Menschen, die mich im Fernsehen sehen, erschaffen, doch die wenigsten haben sich bisher für meine Karriere als Tänzerin interessiert", meinte die Ex-Ballerina.

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