Was feiern wir am Karfreitag?

Die meisten kennen diesen Feiertag. Doch können Sie auch erklären, worum genau es beim Karfreitag geht? Wir verraten Ihnen, was hinter dem Karfreitag steckt.

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Ein Kreuz in einer Kirche vor einem Fenster © Bild: iStockphoto.com

Christen gedenken am Karfreitag des Leidens und Sterbens Jesu. Den Namen erhielt der Tag vom jüdischen Wort "Kara", das "Klage" oder "Trauer" bedeutet. Dieser Tag dient der Besinnung auf die Leiden Christi am Kreuz. Der Karfreitag ist damit der erste Tag des sogenannten "Triduum Sacrum", der Dreitagefeier zu Ostern.

Bild von Jesus' Kreuzigung
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Wie die Evangelisten Mathäus, Markus und Johannes in ihren Schriften berichten, wurde Jesus in der Nacht von Donnerstag auf Freitag verhaftet. Zum Hohn wurde ihm eine Krone aus Dornen auf den Kopf gesetzt, ein roter Umhang um die Schultern gehängt und ein Zepter aus Schilfrohr in die Hand gedrückt. In diesem Aufzug wurde er als "König der Juden" verspottet und von den Soldaten gefoltert.

Bild von Jesus' Kreuzigung
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In den frühen Morgenstunden wurde Jesus dann vom römischen Statthalter Pontius Pilatus zum Tode verurteilt. Gegen 9.00 Uhr soll er ans Kreuz genagelt worden sein, wo er einige Stunden später starb. Danach trugen ihn seine Jünger zur Bestattung in ein Felsengrab.

Bild von Jesus' Kreuzigung
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Brauchtum der Enthaltsamkeit

Einer der bekanntesten Karfreitagsbräuche ist das Aufstellen des Heiligen Grabes in vielen katholischen Pfarrkirchen. Nach dem Karfreitagsgottesdienst und am Karsamstag können die Gläubigen bei einer Nachbildung des Grabes Jesu verweilen.

Der Karfreitag wird mindestens seit dem zweiten Jahrhundert gefeiert. Bis heute gilt er in der katholischen Kirche als strenger Fasttag: Gläubige, die älter als 14 Jahre sind, dürfen an diesem Tag kein Fleisch zu sich nehmen, Katholiken zwischen 18 und 60 ist am Karfreitag nur eine einmalige Sättigung erlaubt. Ursprünglich durfte man an diesem Tag überhaupt nichts essen oder trinken.

Warum sich der Feiertag jedes Jahr ändert

Der Karfreitag ist ein sogenannter beweglicher Feiertag. Bis auf den Buß- und Bettag zeigen alle beweglichen Feiertage eine Abhängigkeit zum Datum des Ostersonntags und somit zum Kirchenjahr. Die Beweglichkeit des Osterdatums hat seinen Ursprung im Konzil von Nicäa im Jahre 325 n. Chr. und in der weiteren Kirchengeschichte. Dort wurde festgelegt, dass Ostern als christliches Fest nach Frühlingsanfang gefeiert wird. Später kam die genaue Regelung als erster Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond hinzu. Der erste Frühlingsvollmond tritt zwischen dem 21. März und dem 19. April eines Jahres auf. Aufgrund dessen liegt der Ostertermin zwischen dem 22. März und dem 25. April.

Der Karfreitag ist kein allgemeiner gesetzlicher Feiertag im Sinne Paragraf 7 Arbeitszeitgesetz. Als Feiertag galt es bis zur Neuregelung nur für Angehörige der altkatholischen Kirche, der evangelischen Kirchen AB und HB und der evangelisch-methodistischen Kirche. Für evangelische Christen gehört der Karfreitag zu den höchsten Feiertagen des Kirchenjahres.

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