Karfreitag: Schützenhöfer
fordert "bessere Lösung"

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Karfreitag - Karfreitag: Schützenhöfer
fordert "bessere Lösung"

Schützenhöfer hält es "für gescheit, wenn man die Frage Karfreitag einer besseren Lösung zuführt - nicht sofort, aber spätestens bis zum nächsten Karfreitag". Die Regelung mit dem "persönlichen Feiertag" sei verunglückt. "Ich halte es für falsch, dass man einer Gruppe, die in Österreich eine Tradition hat und der in vergangenen Jahrhunderten Unrecht angetan wurde, ihren höchsten Feiertag wegnimmt", meinte der steirische Landeshauptmann.

Beschlüsse nicht rückgängig machen

Nicht nur aus dem ÖVP-Klub hieß es, man werde keine Regierungsbeschlüsse - mit Ausnahme des Rauchverbots in der Gastronomie - rückgängig machen. Auch bei den Freiheitlichen steht man weiterhin zu der Maßnahme. Gestrichen wurde der Karfreitag als Feiertag für Protestanten und Alt-Katholiken aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Dieses hatte eine Diskriminierung aller anderen Arbeitnehmer darin gesehen.

Protest kam von Arbeitnehmervertretern und den betroffenen Kirchen. Da wie dort wurden Verfassungsbeschwerden angekündigt. Aus der evangelisch-lutherischen Kirche hieß es, diese werde nach wie vor von Juristen ausgearbeitet. Wann die Klage genau eingebracht werden soll, steht noch nicht fest.

SPÖ ortet Chance, FPÖ Zerrissenheit

Die Reaktionen auf den Vorstoß des steirischen ÖVP-Landeschefs Hermann Schützenhöfer, die umstrittene Karfreitags-Regelung zu reformieren, sind unterschiedlich ausgefallen. Während die SPÖ eine "Chance für eine gerechte Lösung" sieht, ortete die FPÖ Zerrissenheit bei der Volkspartei in inhaltlichen Fragen. Die Liste JETZT begrüßte den Vorschlag.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bezeichnete die aktuelle Regelung "respektlos und ungerecht". Wenn es die ÖVP ernst meine, könne es "rasch" eine Lösung geben. Geht es nach den Roten, soll es einen freien Karfreitag für alle Arbeitnehmer geben.

Der Vorschlag Schützenhöfers zeige "wieder einmal, wie zerrissen die Volkspartei in inhaltlichen Fragen dasteht", sagte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. Die Bundes-ÖVP habe "klar kommuniziert", dass an den gemeinsamen türkis-blauen Gesetzesbeschlüssen nicht gerüttelt werde, so Hafenecker: "dies dürfte wohl an Schützenhöfer vorbeigegangen sein."

JETZT begrüßt Vorschlag Schützenhöfers

Liste JETZT-Sozialsprecherin Daniela Holzinger begrüßte den Vorschlag nach Überarbeitung. Statt weiter an dieser "ungerechten Lösung" festzuhalten, brauche es einen gesetzlichen Feiertag. ÖVP und FPÖ agierten nach wie vor wie "ein verlängerter Arm von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung" - und das obwohl sie gar nicht mehr an ihr Koalitionsabkommen gebunden sind, so Holzinger.

Kommentare

Jeder vernünftig denkende Arbeitnehmer/in und Angestellter/in sollte sofort begeistert sein, wenn er/sie einen bezahlten freien Tag bekommt, oder dieser Tag besser bezahlt wird.
Dabei schlägt man doch 2 Fliegen auf einmal: Religionsfreiheit ohne Benachteiligungen anderer. Nur die Industrie ist damit nicht zufrieden. Der Kesselofen mault schon.
Konsum kann mir mal gestohlen bleiben!

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