Seine Konklave-Eindrücke

Wiener Erzbischof wertet "Bergoglio"-Zuflüsterung durch Nonne als "Wink von oben"

von Kardinal Christoph Schönborn unterwegs im Vatikan © Bild: APA/EPA/Maurizio Brambatti

Kardinal Bergoglio, der heutige Papst Franziskus, sei "in der letzten Ecke der Sixtinischen Kapelle" gesessen, berichtete Schönborn vor 5.500 Teilnehmern eines ökumenischen Kongresses. Das Ergebnis sei eine "ungeheure Erfahrung des Heiligen Geistes" gewesen, ebenso wie er dies bereits 2005 bei der Wahl von Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.) empfunden habe, gab der Wiener Erzbischof an.

Bergoglio ist der Richtige

Mehrere Begebenheiten vor dem Konklave habe er als Wink von oben wahrgenommen, so dass in ihm die persönliche Gewissheit gereift sei, Bergoglio sei der richtige Papstkandidat, so Schönborn weiter. Als eines davon wertete er ein Treffen mit Freunden unmittelbar nach der Messe des Kardinalskollegiums zum Konklavebeginn: Gefragt nach ihrem Ratschlag, habe ihm eine lateinamerikanische Ordensschwester "Bergoglio" zugeflüstert, so der Kardinal. "Das hat mich getroffen. Ich bin sicher, dass viele von uns Kardinälen ähnliche Zeichen bekommen haben, andernfalls hätte das Konklave nicht dermaßen kurz gedauert."

Heiliger Geist spürbar

Ebenso sei durch Franziskus in den ersten beiden Monaten als Papst "der Heilige Geist in vielen Momenten spürbar" geworden, so Schönborn. "Er ist schlicht und einfach eine Freude - er ist wunderbar", beschrieb er den Papst bei der "Leadership Conference", einem von den anglikanischen Kirchen veranstalteten Kongress für christliche Führungskräfte in der Royal Albert Hall. Schönborn zog Vergleiche mit dem anglikanischen Erzbischof von Canterbury, Justin Welby: Es gebe zwischen den beiden Kirchenführern "eine eigenartige Ähnlichkeit".

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