Karadzic ging oft am Meiselmarkt shoppen: Auch Richard Lugner will ihn gesichtet haben

Mutmaßlicher Kriegsverbrecher lebte 2007 in Wien Karadzic konnte auch die Cobra mühelos täuschen

Karadzic ging oft am Meiselmarkt shoppen: Auch Richard Lugner will ihn gesichtet haben

Er sei immer in Schwarz herumgegangen und habe "nicht viel kommuniziert", erzählten die beiden Frauen der APA. Der Mann habe zudem frappant dem verstorbenen serbisch-orthodoxen Geistlichen Drago Govedarica ähnlich gesehen, erinnerten sich die Frauen.

Auf den Medien-Zug aufgesprungen ist auch Baumeister Lugner. Ein Mann, der wie der ehemalige bosnisch-serbische Präsident ausgesehen habe, sei "bei uns, in der Lugner City" gewesen, erzählte Lugner. Er habe ihn in Erinnerung behalten, "weil er so komisch ausgeschaut hat."

Täuschte auch die Cobra
Die Wiener Kriminalbeamten und Cobra-Leute, die im Mai 2007 eine Wohnung in der Wiener Märzstraße stürmten, trafen dort einen alten Mann an, "der ausgeschaut hat wie ein Sandler". Wie Oberstleutnant Haimeder von der Wiener Kriminalpolizei erzählte, habe aber keine Veranlassung bestanden, hinter dieser Person "einen Kriegsverbrecher zu vermuten". Angenommen wird, dass es sich bei dem Mann um Karadzic gehandelt habe.

Die Sicherheitskräfte hatten laut Haimeder einen Haftbefehl gegen einen Mordverdächtigen und durchsuchten daraufhin zwei zusammengelegte Wohnungen in der Märzstraße 148 im Bezirk Penzing. Dort trafen sie auf einen "alten Mann, ungepflegt, mit verfilztem Bart". Sie hätten ihn kontrolliert und die Angaben anschließend auch "routinemäßig fremdenpolizeilich überprüft". Da sich der Mordverdächtige aber unterdessen stellte, sei die Amtshandlung abgebrochen worden.

(apa/red)