Auf Mitschüler eingestochen

Streit in Pause eskaliert - 14-Jährige versetzt 15-jährigem Mitschüler Bauchstich

von Blutiges Messer © Bild: thinkstock.de

Der Vorfall passierte in der ersten Pause kurz nach 8.30 Uhr in der Dr. Theodor-Körner-Hauptschule in Kapfenberg-Schirmitzbühel. In der Klasse waren die 14- und der 15-jährige - beide sind österreichische Staatsbürger - in Streit geraten: "Sie schlug ihm die Kappe vom Kopf, worauf er sie von hinten fasste. Dann nahm das Mädchen eine Art Jausenmesser mit zehn Zentimeter langer Klinge, das sie im Ärmel versteckt gehalten hatte, und führte einen Stich von rechts nach links unten in den Bauch", schilderte Polizeiermittler Karl Köck nach den Einvernahmen den Tathergang. Der Bursche wurde ins LKH Bruck/Mur gebracht und dort operiert. Lebensgefahr bestand nicht. Nähere Auskünfte über den Gesundheitszustand des Jugendlichen gab es am Dienstag vom Krankenhaus keine.

Motiv: Facebook

Motiv für die Auseinandersetzung soll eine Beleidigung des Opfers via Facebook gegen die Familie der Angreiferin gewesen sein. Die von der 14-Jährigen daraufhin gewünschte Aussprache habe zwar stattgefunden, ihre Argumente seien vom Burschen jedoch ignoriert worden. Die Schülerin sei zwar kein unbeschriebenes Blatt, wegen Gewaltdelikten sei sie bisher aber nicht aufgefallen, so der Ermittler.

Rasche psychologische Hilfe

Den Schülern, die Zeugen der Gewalttat wurden, wurde noch am Dienstag psychologische Betreuung zuteil, wie der Abteilungsleiter für Schulpsychologie-Bildungsberatung im Landesschulrat Steiermark, Josef Zollneritsch, auf APA-Anfrage sagte. Am Dienstag sei ohnehin die Schulpsychologin anwesend gewesen, zusammen mit einem weiteren Kollegen habe sie sich um die Jugendlichen gekümmert. Die Betreuung soll am Mittwoch fortgesetzt werden. Die Schule selbst gelte seiner Einschätzung nach als nicht problematisch: "Allerdings kommt es zu solchen Ereignisse oft dort, wo man sie nicht erwartet."

Wie der Sprecher von Landesschulratsvizepräsident Wolfgang Erlitz, Michael Samec, sagte, sei der Vorfall sehr bedauerlich - derartige Gewaltakte stünden aber Gott sei Dank nicht auf der Tagesordnung an den Schulen. In den vergangenen Jahren seien Mobbing und Gewaltprävention große Themen gewesen. Bildungslandesrat Michael Schickhofer (S) sagte, ihn bewege "der Fall bewegt natürlich ganz massiv". Er denke nach, wie man die Konfliktkultur in steirischen Schulen weiter verbessern könne.

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