Kann denn Liebe Sünde sein? Drei Priester sprechen über ihre heimliche Beziehung

NEWS: Jeder dritte Gottesmann hat eine Geliebte Liebesbeziehung meist ein offenes Geheimnis

Kann denn Liebe Sünde sein? Drei Priester sprechen über ihre heimliche Beziehung © Bild: NEWS

Eine Liebe, die nicht sein darf – dessen ist sich die gläubige Frau bewusst. Trotzdem bekennt sie sich mit vollem Herzen zu dieser Beziehung. „Es ist schwer, mit dieser Lüge leben zu müssen, aber er ist die Liebe meines Lebens“, erklärt die sonst so toughe Geschäftsfrau ihre schwierige Situation (siehe Interview rechts).

Jeder dritte Pfarrer hat eine Geliebte
Susanne ist mit ihrer emotionalen Ausnahmesituation nicht alleine. Die Plattform „Wir sind Kirche“ geht davon aus, dass 1.000 der rund 3.300 österreichischen Pfarrer in Beziehungen leben. Kirchenkenner wollen sogar wissen, dass jeder zweite Gottesmann Tisch und Bett mit einem anderen Menschen teilt. Öl ins Feuer der ewigen Diskussion rund um die Enthaltsamkeit der Glaubensbrüder goss zuletzt der Ungenacher Pfarrer Josef Friedl. Der Mentor von Arigona Zogaj bekannte Mitte März im Zuge einer Podiumsdiskussion, dass er seit vielen Jahren eine Beziehung zu einer Frau unterhält. Die Lebensgemeinschaft des 65-Jährigen – der mittlerweile vom Bischof als Dechant suspendiert wurde – war den Schäfchen seiner Gemeinde großteils bekannt.

In NEWS sprechen jetzt drei Priester, die sich in eine Frau verliebt und ihr Amt als Pfarrer schließlich zurückgelegt haben, offen über ihre Gefühle, den Druck einer geheimen Beziehung und darüber, was sie schlussendlich dazu veranlasst hat, die Entscheidung zwischen Gott und Geliebter zu treffen. Dennoch wagen die meisten nach wie vor nicht den Schritt in die mediale Öffentlichkeit – zu groß ist die Angst vor den Konsequenzen.

Offenes Geheimnis
„Der Fall Friedl ist nicht ungewöhnlich, im Gegenteil. In den meisten Gemeinden weiß man davon, wenn der Pfarrer nicht nur
zu Gott eine Beziehung unterhält. Das oberste Gesetz hierbei lautet: Man spricht nicht darüber. Die Lebenspartnerin tritt offiziell als Bekannte auf“, weiß Hans Peter Hurka von der Plattform „Wir sind Kirche“. 1995 im Zuge des Kirchenvolks-Begehrens gegründet, fordert die Initiative die Aufhebung des Pflichtzölibats. Hurka: „Das, was da in der Kirche passiert, ist eine Doppelmoral, die die Gläubigen verärgert. Missbraucht ein Priester ein Kind, wird er versetzt. Bekennt er sich jedoch offen zu seinen Gefühlen zu einer Frau, muss er sein Amt niederlegen – das ist widersinnig.“

Alles über die Lovestorys der drei Priester und ein Interview mit der Freundin eines Pfarrers lesen Sie im NEWS 14/09!