Jux und Tollerei? Oberösterreichisches Trio ist mit Boot im Hochwasser gekentert

Mit Schlauchboot unterwegs: Von Feuerwehr gerettet<br>NÖ: Hochwasser-Situation beruhigt sich jetzt wieder KLICKEN: Gleich nachschauen - So wird das Wetter!

Was für die meisten ein Albtraum ist, ist für drei junge Oberösterreicher offenbar ein riesen Spaß. Zwei 22 und 25 Jahre alte Frauen und ein 24-jähriger Mann sind aus "Jux und Tollerei" mie einem Schlauchboot auf einem Hochwasser führenden Bach gefahren - und gekentert. Das Trio konnte von der Feuerwehr stark unterkühlt gerettet werden.

Das Trio dürfte leichtsinnigerweise aus "Jux und Tollerei" ins Hochwassergebiet eingefahren sein, vermuten die Einsatzkräfte. Gegen Mitternacht wollten die drei mit einem Schlauchboot die über die Ufer getretene "Große Rodl" überqueren, als ihr Boot in einem überfluteten Feld plötzlich stecken blieb und kenterte. Alle drei Insassen stürzten ins Wasser. Feuerwehreinsatzkräfte hörten die Hilferufe der Verunglückten, die teils schwimmend, teils watend auf einem überfluteten Feld ausharrten.

Stark unterkühlt konnte das Trio geborgen werden. Die beiden Frauen aus Linz und der Mann aus Katsdorf wurden ins Linzer Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern eingeliefert.

Entspannung in Sicht
In der Hochwassersituation in Niederösterreich sei eine leichte Entspannung zu erwarten, heißt es beim Hydrographischen Dienst des Landes. Die Wetterprognosen seien "nicht unfreundlich". Daher sei auch nicht damit zu rechnen, "dass das aktuelle Niveau in den kommenden zwei Tagen überschritten wird".

Die Pegel der Donau sind stagnierend bis leicht fallend. Auch die Zubringer weisen diese Tendenz auf. Eine Ausnahme sei die March, die sich ebenso wie die untere Thaya auf einem "konstant sehr hohen Niveau" bewegt. Es sei noch nicht abschätzbar, wann die Wasserstände der beiden Flüsse zurückgehen, so die Experten. Aber die Hochwassersituation sei "im Griff".

Der niederösterreichisch-tschechische Grenzübergang Kleinhaugsdorf-Hate wurde wieder für den gesamten Verkehr freigegeben. Die Grenzpolizei Hate habe mitgeteilt, dass die Sperre für Lkw aufgehoben wurde, berichtete die Sicherheitsdirektion.

Zwei vermisste Männer gefunden
Ein gutes Ende nahm eine Suchaktion nach zwei Männern, die im Hochwassergebiet an der March als vermisst gegolten hatten. Die Beiden waren mit einem Kanu gekentert, hatten sich jedoch in eine Fischerhütte gerettet. Dort wurden sie schließlich unverletzt von der Feuerwehr aufgefunden.

Eine Frau hatte am späten Freitagabend die Anzeige erstattet, dass ihr 39-jähriger Bruder und dessen 52 Jahre alter Freund seit einigen Stunden abgängig seien. Der Bruder hätte um 19.00 Uhr zu Hause sein und um 20.00 Uhr zur Arbeit gehen sollen. Er sei mit dem Freund zu seiner Fischerhütte in Hohenau a.d. March gefahren. Die Fahrzeuge würden am Damm des Hochwasser führenden Flusses stehen. Von den Männern gebe es keine Spur.

Auf Grund dieser Angaben wurde noch vor Mitternacht eine Suchaktion eingeleitet. Daran beteiligt waren laut Sicherheitsdirektion drei Feuerwehren mit 15 Mann und ein Hubschrauber.

Die letztlich in der Fischerhütte aufgefundenen Vermissten wurden mit einer Zille ans sichere Ufer gebracht. Die Männer waren nach dem Kentern des Kanus ins Wasser gestürzt, wobei ihre Mobiltelefone beschädigt wurden. Auf Grund der bereits eingetretenen Dunkelheit hätten sie erst Samstag früh versuchen wollen, wieder ans Ufer zu gelangen. Den bei der Suche ebenfalls eingesetzten Hubschrauber hätten sie zwar gehört, jedoch nicht gesehen. (apa/red)