Unser Baby-Glück

Justizbeamtin Sandra O.: "Ich konnte mich gegen meine Gefühle einfach nicht wehren"

von Justizbeamtin Sandra O. erwartet ein Kind mit einem Häftling. © Bild: NEWS/Marcus Deak

NEWS: Frau O., auf den ersten Blick wirken Sie entspannt.
Sandra O.: Der Eindruck täuscht. Ich stehe unter immenser Spannung. Was ist falsch, was richtig? Was wird noch auf mich zukommen? So viele peinigende Fragen in meinem Kopf.

NEWS: Die Antworten?
Sandra O.: Ich habe keine Ahnung, wie es weiter gehen soll. Ich weiß nur, dass ich mich nicht gehen lassen darf. Weil ich für meine zehnjährige Tochter da sein muss, und für das Baby, das ich im Oktober erwarte. Und für Sufjan, seinen Vater.

NEWS: Den Mann, durch den Sie in arge Probleme geraten sind.
Sandra O.: Er trägt keine Schuld, an nichts.

NEWS: Ihre Liebe zu ihm bleibt also ungebrochen.
Sandra O.: Auch, wenn er als Verbrecher gilt – für mich ist er ein wunderbarer Partner, der warmherzigste Mensch, dem ich jemals begegnet bin.

NEWS: Wann lernten Sie ihn genau kennen?
Sandra O.: Im Frühjahr 2011.

NEWS: Davor haben Sie ihn nie gesehen, obwohl er bereits seit 2008 in Stein inhaftiert war?
Sandra O.: Nein, seine Zelle lag nicht auf meinem Stock.

NEWS: Erinnern Sie sich an Ihr erstes Zusammentreffen?
Sandra O.: Nein. Ich weiß nur noch, dass er plötzlich als Kellner in der Kantine für die Wachebeamten arbeitete.

NEWS: Und Sie sind dort Werksküchen- Aufseherin gewesen.
Sandra O.: Ja. Und wie mit allen Insassen, die dort tätig waren, habe ich irgendwann mal auch mit ihm länger gesprochen.

NEWS: Worüber?
Sandra O.: Über Filme und Bücher, die er mag. Erst viel später begann er, wirklich über sich zu erzählen.

NEWS: Nämlich?
Sandra O.: Dass er aus Bosnien stammt, 1992 mit seinen Eltern nach Salzburg ausgewandert, dort zur Schule gegangen und danach Friseur geworden ist.

NEWS: Und was hat er über sein Verbrechen berichtet?
Sandra O.: Nach einer Scheidung waren ihm die Schulden über den Kopf gewachsen und er hatte sich dazu hinreißen lassen, mit Kumpels bei einer Prostituierten einzubrechen und ihren Tresor mitzunehmen.

NEWS: Während das Opfer daheim gewesen ist.
Sandra O.: Aber er hat der Frau nichts getan, sie nicht verletzt.

NEWS: Ist das die Wahrheit? Schließlich wurde er bei seinem Prozess – obwohl er bis dahin als unbescholten galt – zu acht Jahren Haft verurteilt.
Sandra O.: Ich habe mittlerweile seinen Akt gelesen – der seine Angaben bestätigt. Und außerdem: Ich weiß doch, dass manche Täter unverhältnismäßig hohe und andere wiederum zu niedrige Strafen bekommen. Wenn jemand ein Kind missbraucht hat, kriegt er meist nicht mehr als zwei Jahre. Aber wehe, es handelt sich um ein Gelddelikt. Die Werte in unserer Gesellschaft sind eben ziemlich verschoben.

NEWS: Zurück zu Sufjan H.
Sandra O.: Er zeigte sich Im Gefängnis sehr reuig, war ein Musterhäftling.

NEWS: Und was sonst noch?
Sandra O.: Ich fand ihn sympathisch. Nichts weiter.

NEWS: Wann änderten sich Ihre Empfindungen für ihn?
Sandra O.: Nicht während der Zeit, als er noch in Stein gewesen ist. Und bitte, glauben sie mir: nach meiner gescheiterten Ehe hatte ich kein Interesse daran, nochmal eine Beziehung einzugehen. Ich hatte genug von Männern, wollte bis an mein Lebensende Single bleiben.

NEWS: Letztlich verliebten Sie sich in einen Häftling.
Sandra O.: Nochmals, das geschah nicht von heute auf morgen. Im März 2012 wurde Sufjan in eine Gefängnis-Außenstelle verlegt, nach Oberfucha, wo er auf seine Entlassung vorbereitet werden sollte. Danach sah ich ihn über Monate nicht, und hatte ihn, ehrlich gesagt, schon beinahe vergessen.

NEWS: Bis?
Sandra O.: Bis er im Juli 2012 zu einem Gespräch mit dem Anstaltsleiter von Stein wieder hierhergebracht wurde. Bei dieser Gelegenheit besuchte er ein paar Insassen und Aufseher. Und halt auch mich.

NEWS: Und?
Sandra O.: Er erzählte mir voll der Freude, dass er in Kürze seinen ersten Freigang haben würde, drei Tage dürfe er bei seinen Eltern in Salzburg verbringen. Und er fragte mich, ob wir uns da nicht sehen könnten. Und ohne viel nachzudenken, gab ich ihm meine Handynummer.

NEWS: Hatten Sie das davor bei anderen Insassen auch schon getan?
Sandra O.: Nein, nie!

NEWS: Wieso bei Sufjan H.?
Sandra O.: Vielleicht, weil ich ihn besonders nett fand. Vielleicht, weil ich sowieso einen Urlaub in Salzburg geplant hatte. Und ich dachte mir: ist doch nichts dabei, wenn du ihn dort auf einen Kaffee triffst.

NEWS: Wie war der Kaffee?
Sandra O.: Es wurde ein Essen bei einem Chinesen daraus, ewig saßen wir in dem Lokal und redeten so gut miteinander. Und als er mich im Anschluss zu einer Jause bei seiner Mutter einlud, fand ich das normal.

NEWS: Spürten Sie da bereits Schmetterlinge im Bauch?
Sandra O.: Ja, ein wenig. Und dann fuhr ich heim und dachte mir: nein, das geht nicht. Das darf nicht sein. Vergiss ihn. Triff dich nie wieder mit ihm.

NEWS: Das Gegenteil geschah.
Sandra O.: Sufjan rief mich immer wieder an, war so liebenswürdig, so charmant.

NEWS: Und beim nächsten Treffen?
Sandra O.: Haben wir uns geküsst. Und nach und nach wurde eben mehr daraus.

Das ganze Interview finden Sie im aktuellen NEWS in Ihrem Zeitschriftenhandel oder als iPad-Version.

Kommentare

Ignaz-Kutschnberger

Also ich find die Schnaxlerei und die Beiträge hier cool :)
...mal ehrlich, über WAS könntn wir uns sonst jetzt so aufregen, hätten die 2 nicht brav miteinander gschnaxelt ...und der NEID ist bekanntlich ein Laster ;)
Alles Gute den BEIDEN :)

hansi4u melden

Niemand kennt die tatsächlichen Hintergründe und da sind solche Äußerungen unangebracht.
Die Dame hat sicher schon wegen dem Job und auch im Umfeld zu kämpfen und dann wird sie hier aufs übelste beleidigt. Das hat nichts mit Kritik zu tun sondern mit Beleidigungen unterster Schublade.
Ich freue mich für beide wenn sie sich verliebt haben.

freud0815 melden

da hast wohl recht, aber soll man die frau mit rosen bewerfen weil sie häftlinge mit handies belieferte? sorry aber mein mitleid für diese neuzeit romeo und julias halten sich in grenzen-und dass sie ihren job verlor hat sie sich wohl selbst zuzuschreiben, eigentlich gehört sie eingesperrt

Julia J.

Was viele auch nicht bedenken – jedes Handy in einem Hochsicherheitsgefängnis bedeutet ein massives Sicherheitsrisiko, wenn nicht sogar Lebensgefahr für sämtliche Bedienstete, was Sandra O. nach ihrer Ausbildung und nach über 10 Jahren Erfahrung natürlich genau wusste… (aber Geld stinkt nun mal nicht…)

Julia J.

Also was denkt ihr was eher zutrifft, das sich dieser so liebenswürdige, so charmante, gepflegte, gut aussehende Sufjan H., welcher nach seiner Haft was man so liest abgeschoben werden soll unsterblich in die kleine fette Beamtin verliebt hat oder das es ganz geschickt für ihn war jemanden zu haben der ihn und seine „Geschäftspartner“ mit Handys (und weiß Gott was noch alles) versorgt???

Loonix melden

Wie dumm muss man sein um auf so einen Typen herein zu fallen. Der nutzt sie aus und wirft sie anschließend weg.

giuseppeverdi melden

Der Intelligenzquotient dieser "Dame" DÜRFTE SICH OHNEHIN NAHE DER Nulllinie BEWEGEN! Sie wollte nie mehr mit einem Mann etwas zu tun haben und der Erste der mit ihr ins Bett steigt hängt ihr gleich ein Kind an!

xxxcccxxx melden

Vielleicht schreibt jemand hier von eigener Erfahrung, oder noch besser gesagt, leider Unerfahrenheit, was die echte Liebe betrifft. Das wichtigste ist was die beiden haben, und diese Glück und Zufriedenheit im Leben ist es Wert zu kämpfen!

space23
space23 melden

lasst doch die leut machen was sie wollen.....immer glei los schimpfen,..HEY, gehts noch??? aber wehe wenn jemand den eigenen lebensstil kritisiert.....

milka14 melden

wenn man ein öffentliches interview in news gibt dann kann es schon mal sein das man kritisiert wird...so ist das leben...

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kann euch den nächsten schritt schon voraussagen.es wird ein spendenkonto für die beiden engerichtet.

zellerburg melden

Ich kann nur sagen: Dumm - Dümmer - am Dümmsten.

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