Kindesabnahme als
"Strafe für die Eltern"

Liste Pilz will strengere Kontrollen

Die Umstände von Kindesabnahmen durch das Jugendamt wirken oft undurchsichtig. Die Liste Pilz fordert nun mehr und genauere Kontrollen.

von Jugendamt - Kindesabnahme als
"Strafe für die Eltern" © Bild: News Ricardo Herrgott

Mehr und genauere Kontrollen bei Kindesabnahmen durch das Jugendamt hat die Liste Pilz im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag gefordert. Diese seien zum Teil menschenrechtswidrig und eher als "Strafe für die Eltern" zu sehen, sagte Klubobmann Peter Kolba und kündigte entsprechende parlamentarische Anfragen sowie einen Entschließungsantrag an.

»Es geht um Kinder, die aus undurchsichtigen Gründen den Eltern entfremdet werden«

"Von Gewalt und sexuellem Missbrauch müssen wir nicht sprechen", betonte Frauensprecherin Maria Stern. Hier sei es klar, dass das Jugendamt eingreifen müsse. Vielmehr gehe es um "Kinder, die aus undurchsichtigen Gründen den Eltern entfremdet werden". So gebe es etwa Fälle, bei denen alleinerziehenden Müttern nur aufgrund ihrer schlechten finanziellen Situation die Kinder abgenommen werden.

Neudefinition von "Verwahrlosung" und "Kindeswohl"

Definitionen wie "Verwahrlosung" und "Kindeswohl" müssten daher generell präziser definiert werden, so Stern. Zudem sollten Kinder niemals von uniformierten Beamten abgeholt werden. Ein weiterer Kritikpunkt sei das "unzureichende Unterhaltsgesetz", auch vom von der Regierung beschlossenen "Familienbonus" würden gerade Familien mit niedrigen Einkommen kaum profitieren.

12.000 Kinder in Fremdbetreuung

Maßnahmen des Jugendamts seien oft "überhaupt nicht verhältnismäßig", kritisierte Barbara Beclin (Liste Pilz), z.B. wenn "das Menschenrecht auf Kontakt zu den Eltern beschnitten" werde. Man wolle nun derartige Fälle sammeln und feststellen, ob bzw. wo es in Österreich "Hotspots" gibt, sagte Kolba. Weiters sollen Studien zur Thematik durchgeführt werden, um Daten zu generieren und weitere Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Derzeit befinden sich rund 12.000 Kinder in Fremdbetreuung, hieß es.

In der aktuellen Ausgabe berichtet News über fragwürdige Kindsabnahmen ("Als sie das Kind abholten" in: News 11/2018) und hat so den Anstoß zur politischen Diskussion gegeben.

Kommentare

Aus welchem Zeitalter stammt denn dieser Artikel? Heutzutage wird jemandem der kein Geld hat der Anwalt bezahlt um diese Entscheidung anzufechten. UNDURCHSICHTIG ist hoffentlich gar nichts - die Behörde darf nur nicht mit Medien darüber sprechen.

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