Mittlerweile hat das TV-Publikum schon viel mehr von Wolfgang Bahro gehört. Er zählt zu den bekanntesten Schauspielern und TV-Gesichtern im deutschsprachigen Raum und seine Rolle des Anwalt Professor Dr. Dr. (h.c.) Hans Joachim Gerner, kurz Jo Gerner, ist längst Kult. Jetzt feiert Bahro ein Dienstjubiläum ganz besonderer Art: Er spielt seit einem Vierteljahrhundert bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) mit und ist damit länger im Einsatz als "Derrick".
Zum Casting überredet
Zum Casting für das neue, damals mit Verrissen bedachte Format, musste er von seiner Agentin überredet werden. Am 15. Dezember 1992 hatte Bahro seinen ersten Einsatz vor den Kameras, die Folge Nummer 185 wurde eineinhalb Monate später ausgestrahlt.
Der perfekte Bösewicht
Seitdem gehört er zu den beliebtesten Schauspielern der Serie. Bahro verkörpert wie kaum ein anderer den perfekten Bösewicht – ein charmantes Schlitzohr. Gerner spinnt Intrigen, führt Prozesse und ist dabei selbst unentwegt in Gefahr. Auf Gerner wurde mehrfach geschossen, er wurde erpresst und auch entführt. Doch der durchtriebene Jurist hat alles und jeden überlebt. Er ist zweifellos rachsüchtig, kann aber auch Milde walten lassen, überaus charmant sein und sich für Menschen einsetzen, die ihm wichtig sind. Was ihn antreibt - seine Familie und natürlich die Liebe zu den Frauen.
Unzählige Affären
Wie viele Affären er in 25 Jahren hatte weiß nicht einmal mehr Bahro selbst. "Ich habe viele Frauen beglückt", scherzt er. Drei gescheiterte Ehen hat Gerner hinter sich. Und noch immer gibt er den weltmännischen Verführer. "Ein charmanter Macho, ein Frauen-Versteher" - so sieht Bahro seinen Serien-Charakter. Privat ist er glücklich verheiratet und hat einen Sohn.
Was Bahro an der langen GZSZ-Karriere gefällt: "Ich konnte in 25 Jahren alles zeigen. Es gibt nichts, was Gerner noch nicht erlebt hat: Liebe, Bankrott, Tod des Kindes, Begeisterung. Es ist eine große Herausforderung, dass man ein ganzes Leben spielen kann. Das fasziniert mich."
Kein Ende in Sicht
Der gebürtige Berliner steht neben seinem Serien-Engagement auch regelmäßig im Kabarett und im Theater (aktuell in "Ein gewisser Charles Spencer Chaplin" in der deutschen Fassung von Dieter Hallervorden) auf der Bühne. Ein Ende bei GZSZ ist nicht in Sicht: Bahros Vertrag läuft bis 2021, mindestens.
