Habemus Papam

Die Kardinäle haben ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt

von
Konklave - Habemus Papam

Der neue Papst hat sich zunächst auf dem Mittel-Balkon (Loggia) über dem Haupteingang zum Petersdom gezeigt. Die berühmte Formel lautet vollständig: "Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus Papam" (Ich verkündige euch große Freude: Wir haben einen Papst!) Danach wurde auf Latein der Name des Papstes genannt.

Seine erste Rede begann Franziskus I. mit einem Gebet für Joseph Ratzinger. Er erbat auch den Segen vom Volk, bevor er seinerseits den Segen "Urbi et orbi" erteilte. Nach dem Segen verabschiedete sich Franziskus I. für heute von den Gläubigen. Er bedankte sich und bat die Menschen für ihn zu beten.

Der Papst im Portrait

Gerüchten zufolge war Bergoglio der größte Herausforderer von Joseph Ratzinger. Nach dem Begräbnis von Johannes Paul II. war Bergoglio zwischenzeitlich das wichtigste Kirchenmitglied. Scheinbar war er immer schon ein Geheimfavorit. Franziskus I. ist ein Kämpfer für die Armen. Er lebte in Buenos Aires in einer kleinen Wohnung anstatt in einer Pfarrresidenz und bevorzugt die öffentlichen Verkehrsmittel. Allerdings ist mit ihm wieder ein konservativer Papst auf dem Heiligen Stuhl: 2010 hat der neue Papst unter anderem gegen gleichgeschlechtliche Hochzeiten gekämpft. Er nannte diese sogar "zerstörende Ambition gegen den Plan Gottes".

Der neue Papst gilt offiziell als der 266. der Kirchengeschichte. Die Wahl des neuen Oberhauptes der katholischen Kirche dauerte lediglich zwei Tage. Ein erstes Signal - schwarzer Rauch - stieg am Dienstagabend nur wenige Stunden nach dem Beginn des Konklaves aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf, ebenso am Mittwoch um 11.39 Uhr.

Tausende jubelnde Gläubige

Nachdem am Mittwochabend im fünften Wahlgang ein neuer Papst gewählt worden ist, strömten Tausende von Menschen auf den Petersplatz. In wenigen Minuten versammelten sich Massen von Pilgern auf der Via della Conciliazione, die zum Vatikan führt sowie in den Gassen um den Heiligen Stuhl.

In ganz Rom ertönten nach und nach die Glocken. Als erste hatte die Glocke des Petersdoms die Wahl des neuen Papstes nach dem vierten Wahlgang angekündigt. Auch die Kirchen in Österreich verkündeten die Wahl des neuen Papstes.

Am 11. Februar 2013 kündigte Benedikt XVI. vor den im Vatikan versammelten Kardinälen völlig überraschend an, sein Amt am 28. Februar niederzulegen. Der 85-Jährige begründete seine Entscheidung damit, dass er aufgrund seines Alters nicht mehr genug Kraft habe, das Amt weiter angemessen auszuüben. In der Kirchengeschichte war bis zu diesem Zeitpunkt nur ein einziger Papst zurückgetreten, und zwar Coelestin V. im Jahr 1294.

Kräfteverschiebung

Als sehr große Überraschung hat der Theologe und Soziologe Karl Gabriel die Wahl des neuen Papstes bezeichnet. Der Experte der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sieht in der Ernennung des 76-jährigen Argentiniers Jorge Mario Bergoglio einen offensichtlichen Beleg dafür, dass die Macht der Kurienkardinäle und der römischen Kräfte im Vatikan geschwächt sei. "Bergoglio ist bei Benedikts Wahl vor acht Jahren noch verhindert worden. Hier hat sich einiges verschoben", sagte Gabriel am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der Forscher vom Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Universität Münster geht bei einem Vertreter aus Lateinamerika davon aus, dass der Vatikan in Zukunft mit dem Thema Prunk ganz anders umgehen werde. Schon traditionell seien soziale Themen in der katholischen Kirchen in Südamerika ganz fest verankert. "Ich erwarte von ihm eine Kurienreform", sagte Gabriel.

Vatikan: "Mutige Wahl" - Küng überrascht

Der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, hat die Wahl Bergoglios als "mutigen Beschluss" gefeiert. "Diese Wahl bezeugt den Mut der Kardinäle, die Perspektive der Kirche zu erweitern. Bisher war noch nie ein Papst aus einem anderen Kontinent gewählt worden", sagte Lombardi, der wie Bergoglio Jesuit ist. Lombardi unterstrich, dass sich der neue Papst durch seine Bescheidenheit und Einfachheit auszeichne, wie auch die Wahl des Namen Franziskus bezeuge. In diesem Sinne wandle Bergoglio auf den Spuren seines Vorgängers Benedikt XVI. "Die Wahl Bergoglios ist eine schöne Antwort auf die Erwartungen des lateinamerikanischen Volkes", so Lombardi.

Der St. Pöltener Diözesanbischof Klaus Küng hat sich über die Wahl des 76-jährigen Argentiniers überrascht gezeigt. Der Name Bergoglio sei bekannt, aber nicht unbedingt unter jenen gewesen, "die als Kandidaten angesehen wurden", sagte Küng im ORF-Fernsehen. "Aber die Kirche ist immer für Überraschungen gut". Beeindruckt habe ihn, wie der neue Papst "mit großer Ruhe und in aller Demut die ersten Worte gesprochen hat", so Küng. "Froh", zeigte sich Küng, dass Kardinal Christoph Schönborn wieder nach Österreich zurückkehren wird. "Weil Papst sein, ist eine der größten Herausforderungen, die man sich denken kann."

Amtseinführung nächste Woche

Die Messe zur Amtseinführung wird der neue Papst am 19. März um 09.30 Uhr zelebrieren. Dies erklärte der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi,. Am Donnerstag wird das neue Oberhaupt der katholischen Kirche in der Sixtinischen Kapelle alle Kardinäle - auch jene, die nicht am Konklave beteiligt waren -, empfangen. Zu einem Treffen zwischen dem neuen Papst und Journalisten soll es dann am Samstag kommen. Nach Angaben Lombardis wird das Treffen um 11.00 Uhr in der Aula Nervi stattfinden.

Kommentare

Tschaku melden

Der gehört ja gleich wegen Wiederbetätigung verhaftet, (Hitlergruss)!

Ignaz-Kutschnberger
Ignaz-Kutschnberger melden

...schaut eher nach dem SERBISCHEN Gruß aus...

what.ever
what.ever melden

Wieder bisschen übertrieben diese Aussagen, meints nicht ?

Ignaz-Kutschnberger
Ignaz-Kutschnberger melden

@Tschaku scheint mir ja nur bissl beleidigt, weil er gerne die Hand zum Gruße heben möchte... :-)

Frage: Was macht ihn jetzt "besser"? Wenn er als Kardinal eine Null war, ist er jetzt der Hammer?
Eigentlich unverständlich das Theater um einen "Papst"

Bauer69 melden

Es ist gut wieder einen Papst zu haben, egal von wo er herkommt.
Wenn man die vielen Gläubigen vorm Petersdom gesehen hat, und mit welcher Freude - Hoffnung sie dabei waren wircklich berührend.

ericbiker melden

Religion ist Opium fürs Volk... Wenn eine Horde Hascher im Stadtpark sitzt und sich einraucht um glücklich zu sein, gibts ein Großaufgebot der Polizei, Wenn am Petersplatz die Massen glücklich zum Balkon jubeln ( geschieht nicht nur in Rom sondern oft in Autoritären Regimen) und ihre Glückshormone ausstossen, gibt es ein Liveübertragung......

ericbiker melden

und zur Ergänzung: Das ist keine Aufforderung zur Freigabe von Rauschgift sondern die Aufforderung einmal kritisch zu hinterfragen anstelle ins Geheul der Massen einzustimmen !!!!

strizzi49 melden

Als seinerzeit in Wien ein brauner Geselle eingefahren ist, haben auch tausende gejubelt! Nur - die verhafteten und verschleppten und die, die sich eingesperrt haben in ihren Wohnungen, die hat man nicht gesehen.
Und wie vor einiger Zeit ein asiatischen Volkstribun gestorben ist, haben auch tausende getrauert und geweint vor den Kameras!
Soviel zu Massenaufläufen!

strizzi49 melden

Und nur weil vor dem Petersdom ein Massenauflauf war, heißt nicht, dass nun die ganze Welt in Glückseeligkeit badet!

strizzi49 melden

Nichts gegen den Argentinier persönlich, aber wieder ein Erzkonservativer! Sie haben's noch immer nicht kapiert! Dem verknöcherten Altmännerverein werden in den Industriestaaten weiterhin die Mitglieder davonlaufen. Aber vielleicht sollten sie sich zu ihren Schäfchen nach Afrika (dort soll ja die Mitgliederanzahl steigen) zurückziehen - dort können sie weiter träumen! Chance verpasst - schade!

Bauer69 melden

Was hast du gegen die Kirche oder welche Chance ist verpasst worden ? Mitglieder laufen nur dewegen davon weil die Eltern .bzw. die Kinder nicht mehr in die Kirche gehen wollen weil es bequemer ist im Gasthaus oder im Bett zu liegen.Aber wenn wer stirbt und die Kinder sollen getauft werden da wissen wieder alle wohin man sich wenden muss.Nutze deine Chance und werde -Pfarrgemeinderat .

ericbiker melden

Mitglieder laufen deswegen weg, weil sie darin keinen Sinn mehr sehen und nicht uas Bequemlichkeit. Wasser predigen und das Gegenteil tun steigert die Glaubwürdigkeit sehr wenig.
Wenn Du die Verhangenheit haben willst, dann vergiß dabei nicht, daß die meisten Kirchenbesucher früher nicht freiwillig sondern aus Gruppenzwang in die Messe gegangen sind. Und Nichtgläubige ausgegrenzt wurden...

brauser49
brauser49 melden

Indem die Kirche Kondome verbietet trägt sie Mitschuld am Tod von Zigtausend AIDS-Toten speziell in Afrika. Soviele werden dort kaum neu beitreten koennen wie alle Jahre wegsterben !

strizzi49 melden

@Bauer69: Das mit dem Pfarrgemeinderat wird nix mehr - ich bin ausgetreten! Und das mit dem Kindertaufen spielts auch nicht mehr, weil man die Babys nicht mehr taufen läßt und immer mehr Begräbnisse finden OHNE Priester statt!

strizzi49 melden

@brauser49: Laut Statistiken (sind wahrscheinlich eh alle gefälscht) habens in Afrika die meißten Zuwächse!

strizzi49 melden

@ericbiker: Genau wegen des fehlenden Sinnes bin ich ausgetreten! Und ich will keine Vergangenheit! Aber das heißt nicht, dass ich an nix glaube! Blos der gegenwärtige Verein ist für mich inakzeptabel! Eine moderne Kath. Kirche wäre vielleicht eine Alternative. Aber das bräuchte einen Revoluzer als Papst! Aber den gibts nicht!

ericbiker melden

Und wieder eine Fortsetzung des alten Kurses. Die Kirche vor 2000 Jahren ist ein Sammelbecker der Benachteiligten und Ausgegrenzten als Gegenpol zu den Strukturkonservativen und Etablierten gewesen... Das war aber nur sehr kurz.... . Bei all den Veränderungen der letzten 150 Jahre hat sie sich nicht mehr mitbewegt und war auch keine Hilfe für die Problembewältigung - verfault und verknöchert..

melden

naja, abgesehen davon, dass sich gerade dieser Mann, wie man hört, sehr stark für die Ausgegrenzten und Benachteiligten engagiert, wird die Frage, ob er diesen Kurs genau so fortsetzt wie gehabt wohl auch ein wenig davon abhängen, ob er sich eher seinem Orden, den Jesuiten ( also erzkonservativ und gehorsam) oder seinem selbstgewählten Namen Franziskus ( eher humanistisch und weltoffen) verpflichtet fühlt.
Man wird ja sehen.

Übrigens, wäre diese Wahl eine demokratische und nach Kontinenten aufgeteilt gewesen, hätte sie wohl nicht logischer ausgehen können, da die Südamerikaner mit fast 500 Mio.Katholiken mehr als ein Drittel der röm.kath.Kirche weltweit ausmachen. Scheint mir also recht fair zu sein, dass es mal einen Papst aus diesen Reihen gibt.

ericbiker melden

Engagement für die Armen wäre ein Anfang ! wir werden es sehen. Die Akzeptanz gesellschaftlicher Gruppen wie Schwule und Lesben z.B und somit die Akzeptanz gesellschftlicher Veränderungen werden wir mit diesem Papst nicht erleben....

brauser49
brauser49 melden

Als "gesellschaftliche Gruppe" wuerde ich ja eher noch Rapid-Anhänger oder Biker sehen, nicht Schwule oder Lesben !

melden

@ericbiker
naja, die Hoffnung, dass der Mann gleich am nächsten Tag Frauen zu Bischöfen ernennt, die Jesuiten untereinander heiraten lässt und den Levitikus zukünftig ignoriert, ist ohnehin Wunschdenken und eine zu hoch gesetzte Erwartung. Aber soziale Gerechtigkeit und Umweltfragen primär zu setzen wäre bei diesem Papst durchaus denkbar, glaube ich.
Wie auch immer, da ich agnostisch bin betrifft mich die Papstwahl nicht wirklich, aber ich denke man sollte ihn nicht gleich von Anfang an verteufeln und ihm zumindest eine Chance einräumen.

Wieder eine Chance vertan und keine Erneuerung in Sicht! Schade! Ob es außerdem schlau ist, einen 76-jährigen zu wählen bleibt dahingestellt. Wir werden ja sehen, wie lang er sein Amt ausüben können wird.

Maika melden

Ich freue mich über Papst Franziskus I. und danke für die bewegenden
Worte die er für uns,seine Brüder und Schwestern gefunden hat.
Gott sende ihm den Geist der Liebe und des Friedens, den Geist der Weisheit, des guten Rates und der Standhaftigkeit. Habemus Papam!!

Ignaz-Kutschnberger
Ignaz-Kutschnberger melden

ich glaube es wäre besser, Gott würde ihm Kleidung, Nahrung und Geld schicken, damit er es unter den Bedürftigen verteilen kann... weil von Liebe allein, können die sich leider auch den Bauch nicht vollschlagen...

Seite 1 von 1