Für den europaweiten Vergleich stellten Experten* die Arbeitsmärkte von 16 Staaten gegenüber. Sechs Faktoren hatten dabei Einfluss auf das Abschneiden des jeweiligen Landes:
- Veränderungen am Arbeitsmarkt seit der Finanzkrise 2008
- Arbeitslosigkeit
- Jugendarbeitslosigkeit
- Beschäftigte, die unfreiwillig in Teilzeit arbeiten
- Der Anteil befristeter Zeitverträge
- Der Anteil befristeter Zeitverträge bei Jugendlichen
Die wichtigsten Erkenntnisse
Aus diesen Indikatoren haben die Experten ein Ranking erstellt, das zeigt, wo man in Europa die besten Job-Chancen hat. Österreich landet bei der Untersuchung auf Platz 4. Das Land habe sich seit der Finanzkrise gut erholt und vergleichsweise niedrige Arbeitslosenzahlen, so die Experten. Dies trifft auch auf Estland, Norwegen und Großbritannien zu. Weitere Erkenntnisse der Studie:
- In Frankreich ist der Arbeitsmarkt stärker reguliert. Es gibt schlechtere Jobaussichten als in Großbritannien oder Deutschland.
- Am schlechtesten sieht es in Sachen Job-Chancen in Spanien, Griechenland und Portugal aus.
- In Griechenland und Spanien gibt es die höchste Anzahl an Arbeitslosen, die rund 25 Prozent der Arbeitskräfte betrifft.
- Befristete Arbeitsverträge mit geringer Flexibilität, niedrigem Gehalt und schwacher Arbeitssicherheit sind am stärksten in Spanien, den Niederlanden und Portugal zu finden. Am seltensten werden sie in Estland, Großbritannien und Norwegen eingesetzt.
- Unfreiwillige Teilzeitarbeit hat seit der Finanzkrise europaweit zugenommen. Die Ausnahmen: Deutschland, Belgien und Schweden.
Das gesamte Ranking im Überblick
1. Estland
Laut der Studie hat man in Estland die besten Job-Chancen. Weniger als 3 Prozent der Erwerbstätigen sind teilzeitbeschäftigt. Das ist der beste Wert aller verglichenen Staaten. Auch beim Anteil befristeter Verträge (sowohl gesamt als auch bei Jugendlichen) hat Estland niedrige Werte.
2. Norwegen
Auch Norwegen hat bei vielen Faktoren top abgeschnitten. Bei den meisten Aspekten liegt es gleichauf mit Estland, allerdings hat sich die Gesamtbeschäftigung seit der Finanzkrise 2008 negativ verändert.
3. Großbritannien
Obwohl Großbritannien überdurchschnittlich viele Teilzeitbeschäftigte hat, war ein Platz in den Top 3 drinnen. Grund: Das gute Abschneiden bei allen Indikatoren, die mit Arbeitslosigkeit zu tun haben.
4. Österreich
Österreichs gutes Abschneiden liegt vor allen Dingen daran, dass mehr Menschen Arbeit haben als vor der Finanzkrise. Der Wert ist allerdings nur um ein knappes Prozent gestiegen. Trotzdem hilft dies im Ranking weiter - schließlich gelang dies nur zwei weiteren Ländern.
5. Dänemark
Überdurchschnittliches Abschneiden bei allen Indikatoren (bis auf einen) verschafften Dänemark den fünften Platz. Seit der Finanzkrise hat sich die Beschäftigungsquote jedoch negativ verändert.
6. Deutschland
Deutschland ist top bei der Entwicklung der Beschäftigungsquote seit der Finanzkrise. Kein anderes Land kann eine so positive Aufwärtsspirale vorweisen. Auch in Sachen Arbeitslosigkeit (gesamt und bei Jugendlichen) befindet sich unser Nachbarland unter den jeweils drei besten Ländern.
7. Schweiz
Jeweils in den Top 3 landete die Schweiz bei der Arbeitslosenquote und der Jugendarbeitslosigkeit.
8. Belgien
Belgien hat im OECD-Vergleich überdurchschnittlich gute Werte in Sachen Teilzeitarbeit und bei der Veränderung der Beschäftigungsquote. Auch bei drei weiteren Indikatoren liegt das Land über dem Durchschnitt.
9. Finnland
Unfreiwillige Teilzeitarbeit und Arbeitslosigkeit sind in Finnland seltener als im europäischen Durchschnitt, die Beschäftigungsquote ist jedoch seit der Finanzkrise um 4 Prozent gesunken.
10. Niederlande
Obwohl die Niederlande gute Werte hat, war kein Top-Platz möglich. Der Grund: Die extrem hohe Anzahl von Personen, die in Teilzeitbeschäftigung arbeiten.
11. Frankreich
Über 20 Prozent der Jugendlichen haben in Frankreich keinen Job. Etwa 15 Prozent der Franzosen arbeiten in Teilzeit - zwei Faktoren, die der "Grande Nation" einen eher bescheidenen Platz im internationalen Vergleich einbrachten.
12. Irland
Irland hat sich seit der Finanzkrise recht schlecht erholt. Nur in Spanien und Griechenland ging es noch mehr bergab.
13. Italien
Mehr als 40 Prozent Arbeitslose und somit die dritthöchste Quote aller verglichenen Länder - dass Italien nicht noch schlechter abschnitt, lag daran, dass sich das Land im Vergleich mit den anderen Negativ-Anwärtern seit der Finanzkrise etwas besser erholt hat.
14. Portugal
Unterdurchschnittliches Abschneiden bei allen Indikatoren - das kann nur einen der schlechtesten Plätze im Ranking bedeuten.
15. Griechenland
Die hohe Arbeitslosigkeit ist das größte Problem am Arbeitsmarkt. Nur weil es weniger befristete Zeitverträge gibt, wurde es der vorletzte und nicht der letzte Platz.
16. Spanien
Hohe Jugendarbeitslosigkeit und viele Teilzeitverträge - kein Wunder, dass Spanien das Schlusslicht des Rankings bildet.
Hier können Sie den detaillierten Endbericht der Studie nachlesen
* Das Ranking wurde von der Gehaltsvergleichsseite Glassdoor in Zusammenarbeit mit den Beratern Llewellyn erstellt. Die Auswertung basiert auf Arbeitsmarktdaten von OECD und Eurostat.
Kommentare
Deutschland hat höheres Wirtschaftswachstum,
sinkende Arbeitslosenzahlen
und einen Budgetüberschuss;
liegt aber deutlich hinter Österreich.
Welche Art von Studie ist das?
Wieso sagt man Europa und nimmt bloß ein paar Eu-Länder als Beispiel?
Wo sind unsere Nachbarländer Slowenien, Tschechien, Slowakei, Ungarn. Wo sind Polen, Bulgarien, Rumänien?
Ich kenne einige Österreicher, die in der Slowakei oder in Polen mit legaler Arbeit zu Millionären geworden sind.
Hat irgend ein Leser dieses Berichts davon etwas gewonnen?
Wirklich keine Überraschung.
Egal um was es geht, Österreich ist immer im Spitzenfeld und unter den ersten 5.
Unsere Wirtschaft liegt danieder, wir haben jedes Monat neue Rekordarbeitslose, die Staatsschulden steigen (sogar Griechenland verringert die Schulden) unsere Bürokratie wird immer ärger (gleich 10 verschiedene Gesetzgeber erfinden jedes Jahr 1.000e Seiten ..)
Unsere "Gäste" die zu 100.000en ins Land drängen werden unseren Staat sanieren, die Pensionen sichern und in unser Sozialsystem mehr einzahlen.