Peter Pilz verlässt am Montag den grünen Parlamentsklub und überlegt den Antritt mit einer eigenen Liste. Gabriela Moser wird sich schwer tun, ihr Mandat in Oberösterreich zu halten. Karl Öllinger tritt ebenso nicht mehr an wie Tanja Windbüchler-Souschill, Kultursprecher Wolfgang Zinggl kann allenfalls noch auf eine Platz auf einer Liste Pilz hoffen.
Trennung mit Anstand. Peter Pilz verlässt mit Montag, 17. Juli, Grünen Parlamentsklub. Statement unseres Klubobmanns Albert Steinhauser: pic.twitter.com/XiNRSW1Gkn
— Grüne Österreich (@Gruene_Austria) 14. Juli 2017
"Peter Pilz tritt mit Montag aus dem grünen Parlamentsklub aus", bestätigte Klubobmann Albert Steinhauser via Video auf Twitter. Es sei klar, dass Pilz keine eigene Liste organisieren könne, wenn er noch im Parlamentsklub tätig sei, so Steinhauser.
"Jetzt trennen sich unsere Wege", stellt Steinhauser fest, bedankte sich für die Arbeit und betonte, dass bereits vor dem Bundeskongress ein "Veränderungsprozess" stattgefunden hätte.
In Sachen Eurofighter wolle man noch zusammenarbeiten und entsprechenden Bericht mit Peter Pilz gemeinsam verfassen - "Weil uns Kontrolle wichtig ist".
Abschließend hält Steinhauser fest: "Die Grünen sind mehr als eine One-Man-Show"
Pressekonferenz Peter Pilz
Auch Peter Pilz selbst äußerte sich zu dem Austritt. Ebenfalls auf Twitter.
Ich verlasse den Grünen Klub am Montag. Gestern habe ich Albert Steinhauser informiert. Heute 11.00 Uhr vor Parlament: PK im Freien.
— Peter Pilz (@Peter_Pilz) 14. Juli 2017
In einer Pressekonferenz um 11 Uhr vor dem Parlament sagte Pilz, er habe die "Nase voll von Parteien". Sollte es eine Liste Pilz geben, sei diese vielmehr als Initiative zu verstehen, erklärte er am Freitag.
Entscheidung über Liste Pilz
Er glaube an ein Ergebnis von "sechs Prozent plus" für seine Liste bei der Nationalratswahl, meinte er dort. Er gründe keine Partei und schreibe auch kein Parteiprogramm, denn er "habe die Nase voll von Parteien", so der 63-jährige Langzeitmandatar.
Pilz kündigte diese Entscheidung für Ende kommender Woche an. Namen potenzieller Mitstreiter nannte er abseits des Rechtsanwalts Alfred J. Noll nicht, übte sich aber erneut eifrig im Namedropping von Mandataren der Grünen, für die er Sympathie empfinde.
Neues Büro wird bezogen
Fix seien schon seine Büroräume im vierten Bezirk in Wien. Wo? Noch geheim, ebenso wie seine Financiers (jedenfalls nicht NEOS-Mäzen Hans-Peter Haselsteiner, wie er betonte) oder seine neue E-Mail-Adresse. Die Übersiedlung erfolge kommende Woche.
Er stehe jedenfalls für den Kampf gegen Korruption und für den "Schutz unserer Heimat Europa"- Er wolle eine schwarz-blaue Bundesregierung verhindern und dafür Weiß- und Protestwähler ansprechen. Es gehe darum, dass man "Menschen mit ihren Ängsten und Sorgen nicht der nationalistischen Rechten überlässt".
Auf die Frage, ob die Trennung zwischen ihm und den Grünen harmonisch verlief, sagte Pilz, dass man das nicht im Detail besprechen müsse.